Der Chef des kriselnden Bertelsmann-Druckimperiums Prinovis, Thorsten Thiel, verlässt den Konzern. Laut Bertelsmann erfolgte die Trennung zum 30. Juni „im besten gegenseitigen Einvernehmen“. Thiel stand mehr als 17 Jahre auf der Gehaltsrolle von Bertelsmann.
Er startete 1995 als Assistent der Geschäftsführung und übernahm nach weiteren Stationen auf oberster Führungsebene November 2008 die Führung des europaweit größten Tiefdruckkonzerns (74,9%, Bertelsmann, Rest bei Axel Springer, zu den Kunden gehören die Zeitungen von Rupert Murdoch, u.a. die „Sunday Times“).
Sein Nachfolger steht bereits fest: Wie berichtet, ist Bertram Stausberg als Chef von Prinovis und gleichzeitig CEO der in Gründung befindlichen eigenständigen Druckeinheit von Bertelsmann angetreten. Stausberg berichtet direkt an den Bertelsmann-Vorstandsvorsitzenden Thomas Rabe. Zur neuen Druckeinheit gehören die Tiefdruckaktivitäten von Prinovis und alle internationalen Druckereien, die derzeit noch bei Arvato liegen (Gesamtumsatz 2011: 1,2 Mrd Euro, 6800 Mitarbeiter).
„Seit seinem Start bei Bertelsmann hat Thorsten Thiel verschiedenste Arvato-Unternehmen im In- und Ausland mit großem unternehmerischen Engagement zu nachhaltigem Erfolg geführt. Im Jahr 2008 hat er bei Prinovis in einer wirtschaftlich äußerst angespannten Situation die Führungsrolle übernommen und das Unternehmen während der Finanzkrise sehr erfolgreich personell und strategisch neu ausgerichtet“, lobt Rolf Buch, Vorstandsmitglied der Bertelsmann AG und Vorstandsvorsitzender von Arvato. Thiel habe „maßgeblich zum Unternehmenserfolg von Prinovis“ beigetragen.
Der Konzern hatte nach eigenen Angaben seit dem Wachwechsel bei Prinovis mit Thiel über andere Aufgaben bei Bertelsmann verhandelt.
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