Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch: Die Geschäftsführung der in vorläufiger Insolvenz schlingernden ehemaligen Weltbild-Logistik Also Logistics Services hat dem Betriebsrat das Konzept für die Fortführung präsentiert. „Wir sind fassungslos“, kommentiert der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz die Liste der Vorschläge gegenüber buchreport. Sie enthält laut Fitz u.a. folgende Kernpunkte:
- Entlassung von 350 Mitarbeitern, 150 sollen an Bord bleiben.
- Kürzung der Gehälter um rund 20% mit sofortiger Wirkung.
- Beschäftigung von im Schnitt bis zu 75 Leiharbeitern, Aufhebung der Betriebsvereinbarungen.
Der Betriebsrat erneuert die Vorwürfe, die bereits seit Stellung des Insolvenzantrages im Juni erhoben wurden. Er unterstellt ein abgekartetes Spiel des Weltbild-Investors Walter Droege, in einer Doppelrolle auch Mehrheitseigner der Muttergesellschaft Also AG. „Es liegt nahe, dass Also von Anfang an nicht die Absicht hatte, eine leistungsfähige Logistik für Weltbild aufzubauen. Stattdessen will man sich mit den Geldern der Grundstücksgesellschaft Mobility vom Acker machen und sich einen attraktiven Logistikstandort für die Schweizer Aktiengesellschaft unter den Nagel reißen“, fährt auch die Gewerkschaft Verdi schweres Geschütz auf.
Die Geschäftsführung hatte Mitte August dramatische Zahlen für Also Logistics Services öffentlich gemacht. Das Unternehmen hat demnach in den drei vorausgegangenen Monaten bei weniger als 4 Mio Euro Umsatz rund 7 Mio Euro Kosten verursacht und somit einen Verlust von 3 Mio Euro gemacht.
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