„Die Absage der Messe in ihrer bisherigen Form war rückblickend richtig. Aber warum haben wir uns nicht mehr Mühe bei der Suche nach anderen Lösungen gegeben?”, fragt Klett-Cotta-Verleger Tom Kraushaar in einem Gastbeitrag bei SPIEGEL.de selbstkritisch.
Dabei gilt seine Kritik vor allem den Verlagen, die als Aussteller die Messe mittragen und in diesem Jahr bei einer Präsenz vor Ort vielfach frühzeitig abgewunken hatten: „Offensichtlich hatten allzu wenige eine Vorstellung davon, worin die außerordentliche Bedeutung der Buchmesse überhaupt liegt. Die Aussicht, diesmal nicht teilzunehmen, war zu verlockend. Gerade für all die Verlage, die sich bemühen, den wirtschaftlichen Schaden durch Corona im Rahmen zu halten. Der ökonomische Wert der Messe ist für sie schließlich nicht wirklich zu ermitteln. Die Kosten aber sind immens.”
Für Kraushaar ist die Frankfurter Buchmesse Jahr für Jahr auch „eine gemeinschaftliche Machtdemonstration für das Buch” und ein Ort für gesellschaftliche Debatten. Seine Schlussfolgerung: „2021 müssen wir es besser machen als in diesem Jahr. Die Branche, aber eben auch die politischen Institutionen sollten sich jetzt vor Augen führen, wie bedeutend diese Veranstaltung in internationalen Dimensionen ist, für die Gesellschaft, für die Kultur, für die Buchbranche und somit für jeden Verlag und für die aufopferungsvolle Buchhändlerin.”
Kommentar hinterlassen zu "Tom Kraushaar: »2021 müssen wir es besser machen«"