Nachdem sich monatelang besonders die (Zeitungs-)Verleger in der Dauerdiskussion um Geschäftsmodelle im Internet und die Konkurrenz durch Google zu Wort gemeldet haben, heben heute die Journalisten und Blogger gemeinsam die Hand – ein deutlicher Seitenhieb gegen Burda & Co.. Unter der hochgesteckten Headline „Internet-Manifest“ beschreiben Autoren wie Mercedes Bunz („Guardian“, früher tagesspiegel.de), Thomas Knüwer („Handelsblatt“), Sascha Lobo (Blogger, Blogs-Vermarkter) und Kathrin Passig (gewann 2006 den Ingeborg-Bachmann-Preis), „wie Journalismus heute funktioniert“.
Dass sich auf Grundlage des „Manifests“ eine Debatte entzünden wird, scheint schon jetzt sicher zu sein, schließlich schrecken die Autoren nicht vor heißen Eisen zurück. So heißt es u.a.:
„Tradition ist kein Geschäftsmodell. Mit journalistischen Inhalten lässt sich im Internet Geld verdienen. Dafür gibt es bereits heute viele Beispiele. Das wettbewerbsintensive Internet erfordert aber die Anpassung der Geschäftsmodelle an die Strukturen des Netzes. Niemand sollte versuchen, sich dieser notwendigen Anpassung durch eine Politik des Bestandsschutzes zu entziehen.“
Und:
„Im Internet wird das Urheberrecht zur Bürgerpflicht. Das Urheberrecht ist ein zentraler Eckpfeiler der Informationsordnung im Internet. Das Recht der Urheber, über Art und Umfang der Verbreitung ihrer Inhalte zu entscheiden, gilt auch im Netz. Dabei darf das Urheberrecht aber nicht als Hebel missbraucht werden, überholte Distributionsmechanismen abzusichern und sich neuen Vertriebs- und Lizenzmodellen zu verschließen.“
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