Geschäftsführer Ronald Hof zeigte sich gegenüber der „Mainpost“ kämpferisch: „Wir haben eine reale Chance, das Unternehmen zu erhalten.“ Entgegen ersten Meldungen sei das Schwesterunternehmen CMS noch nicht insolvent. „Wir hoffen, dass wir das vermeiden können.“ Für Hof sei es bitter, dass der Traditionsbetrieb höhere Umsätze mache als früher, aber nicht genug, um in der bisherigen Form zu bestehen.
Altlasten aus gescheiterter Fusion
Die eigene Notlage wird in Würzburg auch mit einem Schuldenberg begründet, den das Unternehmen aus einer gescheiterten Fusion geerbt habe. 2009 wurde eine Allianz von Euradius mit der Sheridan Group aus den USA wieder aufgelöst. Die Amerikaner hätten dem Unternehmen einen Teil des Kaufpreises für die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen als Schulden aufgebürdet, um den Kaufpreis zu refinanzieren – Millionen, die Euradius beim Rückkauf mit habe übernehmen müssen.
Zu den großen Kunden von Stürtz gehört die Langenscheidt-Verlagsgruppe. 2011 hatte Langenscheidt das Geschäftsfeld der Print-Beschaffung – Projektmanagement, Druck, Weiterverarbeitung sowie Produktionsservices – vollständig an das Würzburger Unternehmen übertragen.
Update:
Das Verlagshaus Würzburg GmbH & Co.KG betont, dass es nicht dem Druck- und Mediendienstleister Stürtz GmbH angehört und mit dieser weder gesellschaftlich, noch wirtschaftlich verbunden sei. „Wir teilen lediglich eine lange vergangene Historie und, aus dieser resultierend, den Namen miteinander.“
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