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Treffer oder Fehlschuss?

Sind die 3 Mio Euro sinnvoll investiert oder werden sie wirkungslos verbrannt? Eine Online-Umfrage von buchreport im stationären Sortiment (Rückmeldung von mehr als 400 Unternehmen, ausführlich präsentiert im buchreport.express 16/2013, hier zu bestellen) zeichnet folgendes Stimmungsbild: 
  • 47% der Teilnehmer glauben nicht, dass die Kampagne Wirkung zeigen wird. 15% gehen von kurzfristigen positiven Effekten aus, 23% sind überzeugt, dass mittelfristig wirkende Impulse gesetzt werden (Keine Antwort: 15%).
  • Die vom Börsenverein flächendeckend gestreuten Deko-Materialien werden von 16% der Umfrageteilnehmer intensiv genutzt. 49% setzen sie nur teilweise ein. 29% verzichten komplett auf den Einsatz.
Treffer oder Fehlschuss mit Ansage: Die große Bandbreite der Meinungen von Zustimmung bis Ablehnung spiegelt sich auch in den begleitenden Kommentaren. „Diese Kampagne kommt zu spät. Sie reagiert nur, das ist deutlich zu wenig und wirkt dadurch eher befremdlich oder sogar schädigend für den kleinen Buchhandel“, klagt ein Buchhändler. „Wir werden zum Welttag des Buches und zu unserem verkaufsoffenen Sonntag intensiv mit den Werbemitteln dekorieren, alles gelb-schwarz“, kündigte ein anderer an. „Wenn die Branche innere Reform braucht, ist Kosmetik rausgeschmissenes Geld. Ich weiß nicht, ob mich als Kunde diese schwarz-gelbe Werbung nicht eher abstoßen würde“, wehrt ein weiterer Umfrageteilnehmer ab. 
Neuer Akzent und konkurrierende Marketinglinien

Wie halten es die mit eigenen Marketinglinien marschierenden Filialisten mit dem Börsenvereins-Vorstoß? „Unsere Buchhandlungen sind großzügig mit den Motiven der Kampagne dekoriert“, schildert Mayersche-Sprecherin Simone Thelen. Die schwarz-gelben Banderolen müssen vor Ort aber gegen die geballte bunte Streifenwelt und eine aktuelle Buy-local-Kampagne („Unsere Stadt soll leben“) der Aachener antreten.

„Viele Kollegen haben das Dekomaterial genutzt, um in ihren Buchhandlungen damit für zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen. Es gab ein paar – vor allem in kleineren Thalia-Buchhandlungen –, die die Materialien noch nicht einsetzen konnten, da sie aufgrund anderer Themen wie Ostern oder der Einführung des Tolino nicht genügend Platz hatten bzw. die Fläche überfrachtet gewesen wäre“, schildert Mirjam Berle, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Thalia. Eine weitere Beobachtung: „Kunden bleiben stehen und schauen sich die Plakate an, jedoch nicht auffällig mehr, als sie das bei anderen Plakate auch tun.“

„Alle Filialen wurden aufgefordert mitzumachen, ob die Filialen aber dekoriert wurden, ist nicht kontrolliert worden. Das Feedback der Kunden ist eher zurückhaltend“, kommt als Zwischenbilanz von Hugendubel.

Auf dem Bild zu sehen: der „Laufsteg-Trainer“ in der deutschen Fernsehshow „Germany’s Next Topmodel“ und Autor von „Hola Chicas! Auf dem Laufsteg meines Lebens“ Jorge González.

Kommentare

3 Kommentare zu "Treffer oder Fehlschuss?"

  1. Grundsätzlich ist Branchenmarketing eine tolle Idee, begrüßenswert. Aber leider habe (auch) ich das Gefühl, daß da keine Welle ausgelöst wird. Das liegt aber auch daran, daß man eher etwas zerredet, als daß man selbst aktiv wird. – Ich trage jedenfalls den Button „Vorsicht Buchhändler!“ recht häufig – und auch am 25.04.13 extra bei dem Neuromarketingkongreß in München (powered by Haufe-Lexware).

  2. Da kommt also so ein Nichtleser (oder an wen richtet sich die Kampagne?) versehentlich in die Buchhandlung. Und wird (falls immerhin alphabetisiert) darauf hingewiesen, dass dieses Buchstabenzeugs mit Gefahren verbunden ist. Andere Medien haben auch schöne Töchter. Hola Chicas! Nun ja, man muss nicht alles verstehen.

  3. Die Kampagne ist völlig albern.
    Bücher kauft man bei Amazon.

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