Kaum ein Monat im Amt, da muss James Smith, neuer Konzernchef bei Thomson Reuters, bittere Zahlen präsentieren: Der Fachinformationdienstleister hat das vergangene Quartal nach milliardenschweren Wertberichtigung mit hohen Verlusten abgeschlossen. Bis Mitte des Jahres soll ein Teil des Geschäfts, darunter ein Verlags-Zweig, verkauft werden.
Eine Abschreibung auf das Geschäft mit Finanzmarktkunden – es geht speziell um den Firmenwert des 2008 übernommenen britischen Nachrichtenanbieters Reuters, der offenbar unter den Auswirkungen der Finanzkrise leidet – in Höhe von 3 Mrd Dollar führte dazu, dass Thomson Reuters das vergangene Quartal mit einem Verlust von 2,57 Mrd Dollar abschloss.
Besser liefen die Geschäfte in der ehemaligen Sparte „Professional“, die Informationslösungen für Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung zusammengefasst: Der Umsatz stieg um 9% auf 1,5 Mrd Dollar.
Zum Jahreswechsel hatte der kanadische Konzern die bisherige Einteilung in „Markets Division“ (aus der Zusammenlegung von Thomson Financial und Reuters) und „Professional“ aufgegeben und stattdessen fünf neue Business-Units errichtet.
Laut Wall Street Journal sollen drei davon bis Jahresmitte verkauft werden, darunter der auf Fachbücher für juristische Fakultäten spezialisierte „Law School Publishing“-Sparte, zu der Foundation Press gehört (hier mehr).
Massive Umstrukturierungen sind auch bei McGraw-Hill Companies (soll in die Sparten Finanzdienstleistungen und Verlage zerschlagen werden, hier mehr) und beim niederländisch-britischen Wissenschaftsverlag Reed Elsevier (hier mehr) im Gespräch, bei dem möglicherweise die Fachinformationssparte LexisNexis zur Disposition steht.
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