Die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021.
In der Begründung formulierte die Jury, die 1959 geborene Filmemacherin aus Simbabwe verbinde in ihrem künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und sei deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur.
Die Bücher ihrer international erfolgreichen Romantrilogie erzählen vom Aufwachsen und Leben einer nach Selbstbestimmung strebenden Frau im postkolonialen Simbabwe und veranschaulichen dabei die komplexen Unterdrückungsmechanismen von Gender, Kolonialismus und Rassismus, heißt es weiter.
Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen von dem jahrelangen Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und diese insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte und politische Veränderungen in Simbabwe. Gegenwärtig richtet sich ihr friedlicher Protest gegen Korruption, für den Tsitsi Dangarembga auch in Kauf nimmt, von der Regierung gerichtlich verfolgt zu werden.
Ihr neuer Roman „This Mournable Body“ (erscheint im September 2021 unter dem Titel „Überleben“ im Orlanda Verlag auf Deutsch) war 2020 für die Shortlist des Booker Prize nominiert.
Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die in „Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben“.
Im vergangenen Jahr hatte der indische Wirtschaftswissenschaftler, Philosoph und Nobelpreisträger Amartya Sen die Auszeichnung für seine Auseinandersetzung mit Fragen der globalen Gerechtigkeit erhalten.
Weitere Preisträger waren in der Vergangenheit u.a. Margaret Atwood, Carolin Emcke, Anselm Kiefer, Orhan Pamuk, Martin Walser, Siegfried Lenz, Ernesto Cardenal, Hermann Hesse oder Albert Schweitzer.
Erster Preisträger war 1950 der Verleger und Autor Max Tau – für seine „umfassenden Verdienste in Leben und Literatur“, wie Laudator Adolf Grimme erklärte.
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