Spätestens seit dem Start des „Insight“-Programms in den USA im März 2007 und der anschließenden Ausweitung der Volltextsuche-Technologie auf Deutschland ist klar, dass Random House keine Kosten und Mühen scheut, um den digitalen Vertrieb in großen Schritten auszubauen. Zwar liegt der Umsatzanteil durch den Vertrieb digitaler Bücher laut Frank Sambeth, in der Chefetage bei Random House Deutschland für Neue Medien zuständig, bei unter 1%. Gleichwohl sind die Hoffnungen der Bertelsmann-Buchmacher offenbar groß, das Geschäft rasch ausweiten zu können. Gestern hat die US-Dependance der Bertelsmann-Buchverlage bekannt gegeben, das Portfolio an E-Books schlagartig aufzustocken.
Zu den aktuell 8200 Titeln sollen in den kommenden Monaten weitere 6000 Titel hinzukommen, und zwar sowohl Sachbücher als auch Belletristik, für Erwachsene und Kinder, aktuelle und Backlist-Titel, darunter Bücher von Italo Calvino, Harlan Coben, Philip K. Dick sowie John Updike. In der Pressemitteilung erklärt der neuen RH-Chef Markus Dohle (Foto), die Verlagsgruppe werde „signifikante Investitionen“ vornehmen, um den Autoren und Buchhändlern weitere Erlösmöglichkeiten zu erschließen. „Wir fühlen uns verpflichtet, den Marktplatz des Bücherlesens auszudehnen.“
Weitere Details zu den Neuerungen:
- Die E-Books sollen bei allen Vertriebspartnern zur Verfügung gestellt werden.
- Erstmals werden alle Titel im Epub-Format angeboten.
- Alle elektronischen Bücher sollen ins „Insight“-Programm (eine Software, die die Recherche in Texten und Hörbüchern durch Suchmaschinen und Partner-Webseiten ermöglicht, hier mehr) eingespeist werden.
- Random House UK hat im September den Startschuss ins E-Book-Zeitalter abgefeuert und will bis Ende des Jahres 1000 Titel verfügbar machen.
- Auch die deutsche Dependance, die ohnehin E-Book-Marktführer sei, wolle die Aktivitäten aufstocken.
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