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Über alle Kanäle

Online, stationär und Multichannel: Deutschlands Einzelhandel ist in Bewegung. Aus mehreren aktuellen Handelsstudien geht hervor, dass sowohl die Online-Umsätze als auch die stationären Verkaufsflächen wachsen. Im September hat der Einzelhandelsverband HDE aufgrund guter gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen seine Umsatzprognose für den Einzelhandel 2015 um einen halben Prozentpunkt auf 2% angehoben. Auch das Institut für Handelsforschung (IfH) und das EHI Retail Institute erwarten positive Werte für das laufende Jahr. Sondereffekte durch den Flüchtlingszustrom sind da noch nicht enthalten. Befunde:

  • Online-Handel: Die Kauflust der Deutschen sei ungebrochen und „ein Ende des Online-Wachstums ist nicht in Sicht“, meldet das IfH. Nach Erhebungen des Instituts ist der Online-Handel in Deutschland seit 2010 jährlich um mindestens 4 Mrd Euro gewachsen. Für das aktuelle Jahr prognostizieren die Forscher in ihrem „Branchenreport Online-Handel 2015“ ein weiteres Wachstum von mehr als 10% auf 46 Mrd Euro. Auch in den kommenden Jahren geht das IfH von erheblich wachsenden Online-Umsätzen aus. Für den Buchhandel gibt es keine spezifische Prognose.

Expansion auf der Fläche

  • Stationärer Handel: Trotz des Wachstums des Internethandels expandiert der stationäre Handel und investiert in die Fläche, meldet das EHI in seiner Studie „Expansionstrends 2015“. Beim Ausbau des Filialnetzes setzten die meisten Händler auf eine mindestens gleichbleibende oder sogar größere Verkaufsfläche pro Filiale und wollten den Kunden so mehr Komfort bieten sowie das Warenangebot vergrößern. Zwei Drittel der Befragten werden Ende 2015 mehr Standorte als im Vorjahr haben, nur 13% weniger. Zu den expansiven Branchen gehören Lebensmittel, Drogerie, Gesundheit, Bekleidung, Bau- und Gartenbedarf. – Der in der Studie nicht erwähnte Buchhandel konzentriert sich dagegen bekanntlich.

Multichannel schlägt online und stationär

  • Multichannel-Handel: Investitionen sowohl ins stationäre als auch ins Online-Geschäft können sich laut einer Cross-Channel-Studie des ECC Köln auszahlen, denn „Multichannel-Händler werden durchweg positiver wahrgenommen als rein stationäre Händler und Online-Pure-Player“. Die Gründe: Deutsche Kunden hielten Multichannel-Händler für innovativer, kundenfreundlicher, spannender und sympathischer. Während bei der Online-Informationssuche der Preisvergleich im Vordergrund stehe, werden stationär Informationen zu Produkteigenschaften gesucht.

Laut IfH holt der stationäre Handel im Netz auf: Zwar bilden reine Online-Händler im Internet weiterhin die dominierende Händlergruppe, doch Multichannel-Anbieter konnten leicht zulegen und haben jetzt einen Anteil von knapp über 30%. Die ursprünglich stationären werden Händler mit ihren Online-Shops im dritten Jahr in Folge anteilsmäßig leicht wachsen.

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