Mit der Übernahme des Regionalia Verlags mit Sitz in Rheinbach bei Bonn wird der in Daun (Kreis Vulkaneifel) ansässige Eifelbildverlag zu einer echten Marktgröße im deutschsprachigen Bereich. Der Name der neuen Gesellschaft: Kraterleuchten GmbH.
Sven Nieder ist nicht nur für seine Landschafts- und Porträtfotografien international bekannt, sondern auch als Verleger. Seit 2016 führt er den von seinem Vater Hans Nieder gegründeten Eifelbildverlag. „Der war ursprünglich dafür gedacht, den organisatorischen Aufwand für den Vertrieb des Bildbandes ‚Himmel über der Vulkaneifel‘ zu leisten. Doch daraus ist weit mehr geworden“, erzählt er.
Und untertreibt, denn mittlerweile hat der Eifelbildverlag fast vierzig dreißig Titel im Programm: noch immer Bildbände, aber zum Beispiel auch Autobiografisches, Lyrik, Reise- und Heimatliteratur sowie Kinderbücher. Im Fokus stehen grafisch hochwertig gestaltete Bücher, „welche die Eifel in ihren unverwechselbaren, wunderbaren Seiten darstellen und nach vorn bringen“, so Nieder. Zu den Autorinnen und Autoren, die sein Verlag mit ganz besonderen Titeln unter Vertrag hat, gehören auch bekannte Namen wie Christian Humberg, Träger des Deutschen Phantastik-Preises, die international renommierten Künstler Maf Räderscheidt und Franziskus Wendels oder die Bestsellerautorin Kerstin Werner. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie haben eine enge Verbindung zu ihrer Heimat oder Wahlheimat Eifel, die als „wilder Westen“ Deutschlands voll im Trend liegt, als Ferienlandschaft ebenso wie als Filmkulisse. Oder eben als literarische Inspiration.
Seit 2017 umfasst der Eifelbildverlag mit der Edition Bildperlen auch Fotobände international renommierter Fotografen zu ganz anderen Themen. Jürgen Escher zum Beispiel ist vertreten mit einer prachtvoll gestalteten Fotoreportage über abenteuerliche Transportwege im Kongo. Spektakulär ist Nieders eigenes Buchprojekt „Stella Polaris*Ulloriarsuaq“, eine magische Fotoreise zu den Gletschern Grönlands. Bereits zwei Produktionen des Eifelbildverlags wurden für den deutschen Fotobuchpreis nominiert.
Und nun ist die Übernahme des Regionalia Verlags in trockenen Tüchern. Dessen bisheriger Geschäftsführer Bruno Hof bleibt an Bord, auch die gut eingeführten Namen der beiden Verlage bleiben erhalten. Doch der Verleger-Fotograf ist ein Freund ganzer Sachen. Mit einer neuen Gesellschaft namens Kraterleuchten GmbH, die als Dach für die drei Verlage dient und die von ihm als Geschäftsführer geleitet wird, entsteht der in der Region ein größer Verlag. Als Mitgift in die Verlagsehe bringt Regionalia rund 250 Titel, die im gesamten deutschsprachigen Raum gut vertreten sind.
So übernimmt das kleine Start-up einen großen, seit mehr als einem Jahrzehnt auf dem Buchmarkt etablierten „Kollegen“, der zum Verkauf stand und an dem mehrere Mitwettbewerber interessiert waren. „Die Philosophie, charaktervolle und sorgfältig gestaltete Bücher zu machen, stimmt überein. Die Preisgestaltung des Regionalia Verlags ist jedoch eine deutlich andere und erweitert unsere Absatzmöglichkeiten“, erläutert Nieder sein Motiv, den bereits eingeschlagenen Expansionskurs mit dieser Übernahme gezielt fortzusetzen. „Zudem schätze ich den Kollegen Bruno Hof und seine Erfahrung sehr und freue mich, dass wir als junger Verlag nun auf einen solch ausgewiesenen Experten zurückgreifen können.“
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