Anlässlich des 39. Erlanger Poetenfests (29. August bis 1. September 2019) vergibt die Kulturstiftung Erlangen zum achten Mal den „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung“. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an die Autorin, Übersetzerin und Literaturvermittlerin Theresia Prammer verliehen. Theresia Prammer nimmt die Auszeichnung am Donnerstag, 29. August 2019, 18:00 Uhr in der Erlanger Orangerie entgegen, die Laudatio auf Theresia Prammer hält die Schriftstellerin und Übersetzerin Ann Cotten.
„Theresia Prammer erhält den ‚Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzungʻ für ihr übersetzerisches und essayistisches Werk sowie für ihre Verdienste als Kuratorin und Literaturvermittlerin. Poesie und Übersetzung ergänzen sich im Schaffen von Theresia Prammer als komplementäre Manifestationen eines Erkenntnisprozesses. Ihre Übersetzungen aus dem Französischen (Ghérasim Luca) und Italienischen (Pier Paolo Pasolini und viele andere) ins Deutsche sowie aus dem Deutschen ins Italienische („Ricostruzioni. Nuovi poeti di Berlino“) leisten einen bedeutenden Beitrag zur Kenntnis der jeweiligen Gegenwartsliteraturen.“ (aus der Begründung der Jury)
Theresia Prammer, geboren 1973, aufgewachsen in Wien, studierte Romanistik in Wien und Italien, seit 2003 lebt sie überwiegend in Berlin. Neben zahlreichen Übersetzungen aus dem Französischen und Italienischen ins Deutsche (Ghérasim Luca, Valerio Magrelli, Pier Paolo Pasolini, www.satt.org/italo-log/ u. a.) sowie aus dem Deutschen ins Italienische (Ulrike Draesner, Marion Poschmann, Monika Rinck u. a.) verfasste sie Kritiken und Essays zur Gegenwartsliteratur und Übersetzung. Ihre Dissertation „Übersetzen, Überschreiben, Einverleiben“ (2009) ist eine bestechende Reflexion der Verlaufsformen poetischer Rede. Mit ihrer umfangreichen Anthologie „Ricostruzioni. Nuovi poeti di Berlino“ (2011) trug sie die deutschsprachige Gegenwartslyrik nach Italien. Neben ihrer Tätigkeit als Mitkuratorin der „Literaturtage Lana“ unterrichtet sie am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. In Berlin gründete sie den Literatursalon „Attico“.
Das Erlanger Poetenfest hat sich die Förderung von Poesie als Übersetzung zur Aufgabe gemacht. In diesem Jahr findet im Rahmen des 39. Erlanger Poetenfests die Sechzehnte Erlanger Übersetzerwerkstatt statt. Mit Übersetzerwerkstatt und Übersetzerpreis wollen die Kulturstiftung Erlangen und das Erlanger Poetenfest gemeinsam die Wahrnehmung dafür schärfen, wie sehr gerade Übersetzungen und Einflüsse aus fremden Sprachen und Kulturen die deutschsprachige Gegenwartsliteratur bereichern.
Die Jury des Erlanger Literaturpreises für Poesie als Übersetzung besteht selbst aus Übersetzerinnen und Übersetzern. Dieses Konzept verbürgt die sprachschöpferische Qualität der ausgezeichneten Arbeiten. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Annette Kopetzki (Hamburg), Dagmara Kraus (Berlin), Adrian La Salvia (Erlangen – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Ilma Rakusa (Zürich), Yoko Tawada (Berlin) und Uljana Wolf (Berlin, New York). Der Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung wurde bisher an Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011), Yoko Tawada (2013), Uljana Wolf (2015) sowie an Dagmara Kraus (2017) verliehen
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