Der russische Überfall auf die Ukraine mobilisiert in der Buchbranche zahlreiche Aktionen und Hilfsmaßnahmen. Das Spektrum reicht von Solidaritätsaufrufen über Informationskampagnen bis zu Geld- und Bücherspenden:
- Verlage drucken ukrainische Kinderbücher nach oder übersetzen und spenden Bücher, Bildungsverlage veröffentlichen ukrainisch-deutsche Wörterbücher für Kinder und stellen digitale Lernangebote kostenlos zur Verfügung.
- Barsortimente und Buchhandlungen bringen ukrainische Bücher nach Deutschland und verteilen sie an ukrainische Geflüchtete.
- Verlage und Autoren sammeln in verlagsübergreifenden Veranstaltungen Spenden für die Menschen in der Ukraine.
Für Aufmerksamkeit sorgen zudem Stipendien und Preise an ukrainische Schriftsteller, darunter:
- Serhij Zhadan erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
- Andrej Kurkow wird mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.
- Katja Petrowskaja erhält den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung.
Der Krieg und Protest gegen den Angriff sind auch auf der Frankfurter Buchmesse im Fokus: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtet sich in einer Videobotschaft an die Branche.
Auch in Sachbüchern werden Selenskyi porträtiert und der Krieg thematisiert. Einige Titel schaffen es in die Bestsellerlisten. Am stärksten nachgefragt ist die Analyse russischer Machtarchitektur der Journalistin Catherine Belton: „Putins Netz“ platziert sich in der Top 10 der SPIEGEL-Jahresbestsellerliste Hardcover Sachbuch.
buchreport blickt auf das Jahr 2022 zurück. Alle Themen des Jahres finden Sie sukzessive hier im Überblick.
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