Die Buchumsätze waren 2011 in der Schweiz insgesamt stark rückläufig u.a. wegen des Preisverfalls. Die Ex Libris-Kette selbst setzt auf aggressives Preismarketing, das im Vorfeld des Volksentscheids über die Wiedereinführung einer Buchpreisbindung eher forciert wurde. Ex Libris engagiert sich auf der Seite der Preisbindungsgegner.
Schweiz: Ex Libris verzeichnet rückläufige Umsätze in 2011
Um jeden Preis
Der Schweizer Medienhändler Ex Libris hat im vergangenen Jahr deutlich weniger umgesetzt als im Vorjahr: 2011 sank der Umsatz um 11,9% auf 164,4 Mio Franken, meldet die Migros-Tochter. Ex Libris bestreitet etwa ein Viertel seines Umsatzes mit Büchern.
Ex-Libris-Geschäftsführer Daniel Röthlin führt den Umsatzrückgang tatsächlich über alle Produkte auf massive Preissenkungen zurück: „Da wir die Preisvorteile durch den Euro-Kurs vollständig an unsere Kundschaft weitergeben, sind die Verkaufspreise bei Ex Libris in den vergangenen zwölf Monaten nochmals um bis zu 17% gesunken“, so Röthlin.
Der Konkurrenzdruck unter den Schweizer Händlern habe sich 2011 nochmals verschärft: Im zur Zeit preisbindungsfreien Schweizer Markt beflügelt der Wertverfall des Euro gegenüber dem Franken den grenzüberschreitenden Versandhandel und den Einkaufstourismus in grenznahen Regionen (buchreport.de berichtete).
Zufrieden zeigt sich Röthlin mit dem Online-Geschäft: Im Weihnachtsgeschäft hat Ex Libris gegenüber dem Vorjahr 12,5% mehr Onlinebestellungen verarbeitet. Auch der Verkauf von digitalen Büchern gewann an Dynamik: Der E-Book-Mengenumsatz stieg im Dezember um 800%.
2011 hat Ex Libris mehrere Mio Franken in den Ausbau der Filialen, in die IT-Infrastruktur und den Ausbau des Onlineshops investiert. Auch in diesem Jahr will die Geschäftsführung das Investitionsvolumen auf hohem Niveau halten und neues Personal einstellen. Derzeit beschäftigt der Medienhändler nach eigenen Angaben 490 Personen. Ex Libris verfügt über 113 Filialen.
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