Das Leistungs- und Serviceportfolio der Deutschen Nationalbibliothek wächst beständig – genau wie die Anforderungen und Möglichkeiten, die sich insbesondere durch die Digitalisierung ergeben. Im Jahresbericht 2014 resümiert die Einrichtung die Entwicklungen des vergangenen Jahres: „Trotz der wachsenden Zahl sammelpflichtiger Netzpublikationen ist kein Rückgang von Printmedien und Tonträgern zu beobachten. Die Gesamtmenge kann mit herkömmlichen Methoden der intellektuellen, individuellen Bearbeitung nicht mehr bewältigt werden. Fragen nach Prioritäten müssen immer häufiger gestellt werden. So sind es letztlich die digitalen Medien, die neue Verfahren und damit neue Organisationsformen einerseits erfordern, andererseits aber auch ermöglichen“, stellt Generaldirektorin Elisabeth Niggemann klar.
„Die 2014 eingeführte Organisationsstruktur für ein Haus an zwei Standorten soll dazu beitragen, passgenaue Antworten auf diese Entwicklungen und Herausforderungen zu finden: dank klarer Zuständigkeiten und klaren Entscheidungen“, lautet ihr Credo. Das neue Prinzip heißt „Ein Thema – Eine Verantwortung“: Die in Ressorts gebündelten Themen werden zu abteilungs- und standortübergreifenden Fachbereichen zusammengeführt, sodass zwischen den beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main weitere Synergien entstehen.
Zur Veranschaulichung und Akzentuierung einiger Schwerpunktprojekte des vergangenen Jahres hat die Nationalbibliothek einige beispielhafte Zahlen veröffentlicht:
- 1209 Online-Publikationen wurden pro Tag durchschnittlich verarbeitet. Sie stellten mit rund 460.000 Objekten die größte Gruppe der insgesamt mehr als 1 Mio gesammelten Medieneinheiten.
- 1200 laufende in Deutschland erscheinende Tageszeitungstitel stehen als Epaper in den Lesesälen der Bibliothek zur Verfügung. Mittlerweile können die Leser auf rund 714.000 Ausgaben zugreifen, monatlich kommen etwa 29.000 hinzu.
- 10.671 Druckwerke wurden auf eine mögliche Rechtefreiheit geprüft. 1.112 von ihnen sind gemeinfrei und stehen nun digital uneingeschränkt zur Verfügung.
- 11.322 Besucher nahmen an 488 Führungen in der Deutschen Nationalbibliothek, dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum, dem Deutschen Exilarchiv und dem Deutschen Musikarchiv teil.
- 9300 Wasserzeichen aus den Beständen der Papierhistorischen Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums wurden bis Ende 2014 erschlossen und digitalisiert.
- 137 Vertreter aus Kultur und Politik aus 21 Ländern reisten im April zur Konferenz „Crossing Borders – The Future of Access“ nach Frankfurt. Thema der zweitägigen Veranstaltung war der Ausbau des europäischen kulturellen Erbes im Netz und die dafür notwendigen politischen, rechtlichen und technischen grenzüberschreitenden Lösungen.
- 55,6 Tonnen wiegen die 22 Mio Katalogkarten, die aus verschiedenen Zwischenlagern im Leipziger Tiefkeller eingelagert wurden, nachdem aktuell relevante Teile digitalisiert wurden.
- 23,8 Mio Zugriffe auf digitalisierte Inhaltsverzeichnisse erfolgten über die Website der Nationalbibliothek.
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