Die Verurteilung von Apple durch ein ameriknaisches Bundesgericht wegen des Vorwurfs, konspirativ mit Verlagen die E-Book-Preise erhöht zu haben hier mehr, wird von der „New York Times“ (NYT) als eindeutiger Erfolg Amazons gewertet, den Buchmarkt in seinem Sinne zu strukturieren. Dazu passe ergänzend die Krise von Barnes & Noble mit ihrem E-Book-Geschäft Nook.
Eine Folge des Urteils für die Buchbranche: Mit dem jetzt endgültig gekippten Agency Modell, bei dem die Verlage (vergleichbar mit der Preisbindung) die E-Book-Preise festlegen, hätten die Verlage versucht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es dürfte eine lange Zeit vergehen, so die „NYT“, bis sie sich erneut trauen. Einmal die Aufmerksamkeit der Kartellbehörden auf sich gezogen zu haben, sei schlimm genug, ein zweites Mal wäre eine Katastrophe.
Im Ergebnis werde die Marktmacht von Amazon gefestigt und die Disruption des Marktes beschleunigt. Die Waffen des Justizministeriums scheinen in die falsche Richtung zu zielen, wird Paul Aiken, Geschäftsführer der Authors Guild zitiert.
Die Amazon-Perspektive, dass die Veränderungen den Autoren mehr Geld einbrächten, mehr Bücher eine größere Verbreitung erführen und die Leser dafür weniger zahlten, überzeugten die Kritiker nicht. Wichtigstes Argument: Die Amazon-Aktionäre hätten schließlich schon das Ziel, viel Geld zu machen. Bezweifelt wird auch, dass das E-Book-Geschäft ohne das Ökosystem des stationären Buchhandel auskomme, weshalb die Krise von Barnes & Noble nach der vorangegangen Borders-Pleite besonders viel Sorgen bereite.
Hier geht es zum Artikel „E-Book Ruling Gives Amazon an Advantage“.
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