In den USA haben die Verleger ihre Bilanz für 2011 präsentiert. Die Freude über den rasant wachsenden digitalen Sprössling kann nicht die Sorge über die Print-Einbrüche wettmachen.
Nach Angaben der Association of American Publishers (AAP) wuchsen die E-Book-Erlöse im gesamten Jahr 2011 um 117% auf 970 Mio Dollar (ohne Religions-Titel). Demgegenüber verzeichneten zahlreiche Print-Formate teilweise deutliche Einbrüche:
- Die Erlöse mit Taschenbüchern (allgemeines Programm) sanken um 36% auf 431 Mio Dollar; im Dezember lag der Verlust sogar bei 41%.
- Auch Hardcover- und Paperback-Titel büßten auf Jahressicht (17,5% bzw. 15,6%) Umsatz ein.
- Zu den Gewinnern zählen die religiösen Bücher (bei denen Print- und digitale Formate zusammengefasst werden), deren Erlöse um 8,4% zulegten.
- Deutliche Zuwächse gab es auch bei Hörbuch-Downloads, die Umsätze stiegen um rund ein Viertel. Bei Hörbücher auf physischen Datenträgern sanken die Umsätze dagegen um 8,1%.
Welche Gründe hinter den Print-Einbrüchen stehen, darüber wird in den USA seit Monaten diskutiert. Zum einen werden die Kannibalisierungs-Effekte durch E-Books ins Feld geführt, andererseits die Auswirkungen der Borders-Pleite sowie das schwache gesamtwirtschaftliche Umfeld, das den Konsumenten zum Sparen zwinge, als Faktoren genannt.
Für den Datenpool der AAP melden 77 US-Verlage (darunter große Verlage wie Random House) ihre Print-Erlöse; 26 davon steuern zusätzlich ihre E-Book-Zahlen bei.
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