Der Bau von Shopping-Centern hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Auch für die Buchbranche ist die Entwicklung von Bedeutung, wartet doch nahezu jede Neueröffnung auch mit einer Buchhandlung auf. Den immer noch wachsenden Markt der Einkaufszentren hat das EHI Retail Institute untersucht. Ergebnisse:
- Anfang 2010 existierten in Deutschland 428 Center mit einer Mindestfläche von jeweils 10000 qm.
- Die Zahl der jährlichen Neueröffnungen hat sich in den letzten Jahren auf 12 bis 15 eingependelt. Vor allem in den Innenstädten wird weiter gebaut.
- Aktuell werden für das laufende Jahr neun Neueröffnungen großflächiger Center ausgewiesen. Die Gesamtfläche der Einkaufszentren wird daher bis Anfang 2011 voraussichtlich um weitere 228000 qm auf insgesamt mehr als 13,7 Mio qm ansteigen (+1,7%).
- Insgesamt sind 52 Planungen mit einer Gesamtfläche von etwa 1,4 Mio qm bekannt. Davon bestätigen 37 Center, die in Innenstädten gebaut werden, den Trend weg von der grünen Wiese. Elf Einkaufszentren sollen in Stadtteilen errichtet werden, nur vier in Stadtrandlagen.
- Die meisten Neubauten entstehen in Nordrhein-Westfalen. Im Westen Deutschlands kommen in 14 Centern rund 390000 qm hinzu. Es folgen Hessen mit acht sowie Niedersachsen mit sechs Planungen.
- 35 Umbaumaßnahmen älterer Zentren, vor allem aus den 70er- und 80er-Jahren, sind bekannt. Dazu gehören neben Pinselsanierungen auch Anpassungen an die veränderten Standort- und Wettbewerbsbedingungen, die durch Flächenerweiterungen und Umstrukturierungen umgesetzt werden.
Gegen neue Einkaufszentren
Weltbild-Chef Carel Halff hat die Entwicklung zuletzt im Interview mit buchreport kritisiert, weil die Quadratmeterumsätze im Einzelhandel immer weiter sinken und sich viele der neu errichteten Einkaufszentren „schon nach kurzer Zeit als Flops“ erweisen: „Gar nicht auszudenken, dass noch zahlreiche weitere Einkaufscenter und damit Zusatzflächen geplant sind. Auch der Buchhandel ist auf der Welle mitgeschwommen und hat seine Fläche gegen den Trend in den letzten Jahren vermehrt.“
Die GfK Geomarketing hatte untersucht, dass ein Drittel der bestehenden Shopping-Center unproduktiv arbeiten (buchreport berichtete). Häufig sind Fehler beim Layout und Zuschnitt und beim Mietermix.
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