Barnes & Noble entwickelt keine eigenen Tablets mehr – das war bekannt. Doch jetzt steht fest, mit wem die größte US-Buchkette ins Boot steigt: Das „Nook“-Label klebt künftig auf Samsung-Geräten – was eine große Überraschung ist.
Und zwar in zweierlei Hinsicht: Microsoft ist Gesellschafter der Digital-Sparte von B&N – insofern wäre zu erwarten gewesen, dass der Filialist künftig auf Windows-Tablets setzt (zumal es bereits eine Nook-App für Windows-Tablets gibt). Andererseits kooperierte Samsung bislang eng mit Amazon: Erst im April 2014 gaben beide Unternehmen bekannt, eine spezielle Kindle-App für die Samsung-Tablets auf den Markt zu bringen. Wenig später gab Samsung bekannt, den eigenen E-Book-Shop aufzugeben.
Das erste gemeinsame Gerät, das Samsung Galaxy Tab 4 NOOK, soll im August 2014 erscheinen und in den B&N-Läden sowie über den B&N-Shop verkauft werden. Laut „Publishers Weekly“ hat sich B&N verpflichtet, von Samsung innerhalb des ersten Jahres nach dem Start 1 Mio Geräte abzunehmen; der Preise werde unter 400 Dollar liegen.
B&N kauft also künftig die Tablet-Hardware von Samsung in Japan ein, während E-Reader weiterhin in Eigenregie entwickelt werden sollen. Ziel der Kooperation mit Samsung: B&N reduziert das Risiko bei der Hardware-Entwicklung (kämpfte lange Zeit mit Überkapazitäten bei den eigenen Tablets) und spart Kosten. Der Großteil der Hardware-Abteilung (rund 190 Mitarbeiter) wurde bereits abgebaut. Und jetzt zieht die gesamte Nook-Abteilung von Palo Alto (Kalifornien) nach Santa Clara, auf ein Drittel der vorherigen Bürofläche.
B&N-CEO Mike Huseby erklärte, mit dem Samsung-Deal entwickele sich das Unternehmen von einer Hardwarezentrierten zu einer Inhaltezentrierten Firma.
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