Seit 2019 fördert die Bundesregierung den digitalen Wandel in deutschen Schulen – von der IT-Infrastruktur über Endgeräte bis hin zu Anwendungen. Insgesamt stehen dafür im Digitalpakt Schule rund 6.5 Mrd Euro zur Verfügung. Am 16. Mai 2024 läuft die auf fünf Jahre angelegte Bund-Länder-Vereinbarung aus. Und dann?
Wie der „Spiegel“ berichtet, gebe es Anzeichen für einen stockenden Fortgang. Eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zum Planungsstand des Digitalpakts 2.0 habe ergeben, dass ein „nachfolgender Digitalpakt nicht für das Jahr 2024 geplant“ sei. So heiße es in der Antwort, die bisher nicht öffentlich sei, dem „Spiegel“ aber vorliege.
Diese Aussage sorgt nun für Zweifel. „Wenn der erste Digitalpakt Mitte 2024 ausläuft, werde die bis dahin aufgebaute digitale Struktur an den Schulen zusammenkrachen“, schreibt das Magazin. Denn ab Mitte 2024 stünde eben ohne neuen Digitalpakt kein Geld mehr zur Verfügung, um begonnene Maßnahmen fortzusetzen oder abzuschließen.
Angedacht war bisher, den Digitalpakt bis 2030 fortzusetzen. Beim Bildungsgipfel im März hatte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, betont: „Beim Digitalpakt 2.0 müssen wir uns stärker auf die Umsetzbarkeit konzentrieren und über Technik hinausgehen. Digitale Bildung ist nämlich mehr als Tablets, interaktive Whiteboards und WLAN in Schulen.“ Geplant sei dabei vor allem, die teilweise komplexen Antragswege zu „entbürokratisieren“ und zu beschleunigen.
Offiziell werden seit November 2022 Gespräche zwischen Bund und Ländern geführt. Gerade die deutschen Bildungsverlage dürften diese Debatte aufmerksam verfolgen, zumal sie in den vergangenen Jahren mit der Entwicklung digitaler Lehrmittel und Materialien deutlich in Vorleistung gegangen waren – ein Stocken der Digitalisierung würde auch sie treffen.
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