Mehr oder weniger günstige E-Book-Verkaufspreise bestimmen nach gängiger Einschätzung die weitere Dynamik des Digitalgeschäfts im Publikumsbereich. Die Preise für E-Books variieren allerdings in den nationalen Märkten erheblich. Das ergibt eine Verkaufsauswertung, die der weltweit aktive kanadische E-Book-Vertreiber Kobo vorgestellt hat:
- Im deutschen Markt ist bei einer größeren Preisbandbreite die Kategorie am Schwellenwert 7,99 Euro stark besetzt; dabei werden nur wenige Titel unter 3 Euro angeboten, was Verkaufschef Michael Tamblyn u.a. auf ein geringes Selfpublishing-Angebot zurückführt.
- Im niederländischen Markt sind Preise und Nachfrage ähnlich strukturiert mit Schwerpunkt im Preiskorridor 4,99 bis 8,99 Euro.
- Im britischen Markt mit seinen massiven Preiskämpfen im Verkauf gedruckter Bücher spielt sich auch das E-Book-Geschäft im Niedrigsegment ab, im Wesentlichen unterhalb von 6 Pfund (ca. 7,20 Euro), wobei auch die untersten Preisschubladen von 1 bis 3 Pfund sehr stark besetzt sind.
- Französische E-Books werden auch höherpreisig verkauft, u.a. mit einem signifikanten Ausschlag in der Preiskategorie an der 15-Euro-Schwelle.
In Frankreich verkaufte E-Books verteilen sich auf ein breiteres Preisspektrum (blaue Säulen), während deutsche E-Books bei 8 Euro an einer Preisschwelle stehen (grüne Säulen).
Hieraus ergeben sich nach Einschätzung der Kobo-Manager auch Optionen für eine differenzierte Preisgestaltung im internationalen Vertrieb. Nicht nur die Verkäufe englischsprachiger E-Books in Drittländer habe spürbar zugenommen, sondern auch der Vertrieb nichtenglischer E-Books in englischsprachigen Märkten. Absolute Zahlen nennt (auch) Kobo allerdings nicht.
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