Bundeskanzlerin Angela Merkel blickt in ihrem samstäglichen Videoblog voraus auf die Eröffnung der Frankfurter Buchmesse unter „dem wunderbaren Vorzeichen“ des Literaturnobelpreises für Herta Müller. Im politischen Teil bezieht sie Position zur Verteidigung des Urheberrechts im Internet und weist die Scan-Aktionen von Google zurück.
Mit den neuen Medien fremdelt die bloggende Kanzlerin allerdings spürbar, was sich auch sprachlich in einem Satz zeigt wie: „Auf die Existenz des Internets ist mit dem so genannten E-Book reagiert worden.“
Im Wortlaut: „Die Buchmesse reagiert natürlich auch auf die neuen technischen Möglichkeiten. Dennoch sei vorweg gesagt: Ich bin der festen Überzeugung, dass das klassische Buch seinen Platz in der Geschichte und in der Zukunft behalten wird. Dennoch sind die ersten Neuerungen möglich gewesen durch das Hörbuch, das sich heute einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Und auch auf die Existenz des Internets ist mit dem so genannten E-Book inzwischen reagiert worden.
Allerdings weisen die Möglichkeiten des Internets auch erhebliche Gefahren auf, die mit dem Urheberrecht verbunden sind. Für die Bundesregierung ist klar: Das Urheberrecht muss auch im Internet seinen Platz finden. Deshalb lehnen wir es ab, dass ohne jeden urheberrechtlichen Schutz die Bücher einfach eingescannt werden, wie dies von Google gemacht wird.
Die Bundesregierung wird hier viel Wert darauf legen, ihre urheberrechtlichen Positionen deutlich zu machen und damit den Autoren aus Deutschland auch einen Schutz zu gewähren. Ich finde, wir müssen international darüber diskutieren, wie wir geistiges Eigentum schützen können und trotzdem die neuen technischen Möglichkeiten nutzen.“
Der Videoblog zeigt die Kanzlerin vor der Kanzleramtsbibliothek.
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