Die monatelange Krise bei Houghton Mifflin Harcourt (HMH) ist vorerst abgewendet worden: Durch eine Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital kann der US-Schulbuchverlag eine drohende Insolvenz umschiffen.
Wie die „Financial Times“ berichtet, sollen die Gesamtschulden in Höhe von 7 Milliarden Dollar durch mehrere Schritte halbiert werden:
- Im Rahmen eines sog. Debt-to-Equity-Swap wandeln die Gläubiger (darunter HMH-Vorstand Barry O’Callaghan (Foto) selbst sowie die Fachverlagsgruppe Reed Elsevier, die Harcourt 2007 an O’Callaghan verkaufte) ihre Forderungen in Beteiligungen am Bildungsverlag EMPG International, einem Joint Venture der in Dublin ansässigen Education Media & Publishing Group (EMPG, zu der auch Houghton Mifflin Harcourt gehört) und der Investmentfirma Istithmar World Capital aus Dubai, um.
- Auf diesem Weg soll die jährliche Zinslast von 800 auf weniger als 250 Millionen Dollar sinken.
- Durch eine Bezugsrechtsemission sollen weitere 500 Millionen Dollar aufgebracht werden.
HMH-Chef O’Callaghan bleibt laut FT im Amt.
Ob mit diesem Schritt auch zuletzt stockende Internationalisierung von HMH wieder in Fahrt kommt, bleibt abzuwarten. Im Oktober hatte Houghton Mifflin Harcourt gegenüber buchreport erklärt, man wolle international weiter wachsen und dabei auch auf dem deutschen Bildungsmarkt Fuß fassen.
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