Die USA wollen den Open-Access-Gedanken mit einer neuen Richtlinie stützen – allerdings nicht (nur) als Selbstzweck, sondern um von Steuerzahlern finanzierte Veröffentlichungen und Forschungsarbeiten ohne Zeitverzug oder Kosten öffentlich zugänglich zu machen.
Diesen Gedanken gab es schon zu Zeiten der Obama-Regierung, nun setzt das White House Office of Science and Technology Policy (OSTP) auf eine aktualisierte Richtlinie, die bis zum 31. Dezember 2025 vollständig umgesetzt sein muss. Sie gilt für rund 400 Bundesbehörden, wie es beispielsweise der Wissenschaftsjournalist Stephen Matchett in seinem Newsletter „Campus Morning Mail“ erläutert.
Kernaussage: Jede Forschung, die öffentlich finanziert oder gefördert wird, muss auch sofort nach Erscheinen, also „ohne Zeitverzug“, öffentlich zugänglich gemacht werden. Ziel ist der Wissenstransfer zum Wohle der Forschung. Bisher galt die Regel, das Forschungsergebnisse bis zu 12 Monaten nach Veröffentlichung nur eingeschränkt, also meistens kostenpflichtig, verfügbar waren. Durch die Möglichkeit der automatisierten Maschinenlesbarkeit solle zudem eine maximale Reichweite und breite Zugänglichkeit möglich werden.
Die neue Richtlinie macht klare Vorgaben: Inhalte müssten in von den Behörden ausgewiesenen Repositorien, also Online-Speicherplätzen, frei verfügbar und öffentlich zugänglich gemacht werden. Gerade während der Pandemie habe sich der Gedanke noch einmal viel klarer dargestellt, dass frei verfügbare Forschungsergebnisse eine zentrale Rolle in der Bewältigung von Herausforderungen seien.
Die Richtlinie enthält aber auch Hinweise zu Open-Access-Zeitschriften, für die ein Geschäftsmodell entwickelt werden müsse.
Verlage wie Springer Nature beispielsweise hätten schon formuliert, dass die Finanzierung von Forschung nun verstärkt auch gefördert werden müsse, wenn die Ergebnisse der Forschung für die Öffentlichkeit kostenlos sein solle.
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