Während der deutsche Medienkonzern Bertelsmann in der vergangenen Woche gute Halbjahreszahlen präsentiert hat, musste sich der französische Medienkonzern Lagardère nach den ersten sechs Monaten des Jahres von seinem Gewinnziel für das Gesamtjahr verabschieden – u.a. wegen des schwächelnden Verlagsgeschäfts.
Zwar blieb der Nettoumsatz im ersten Halbjahr mit 3,72 Mrd Euro relativ stabil, gleichwohl sank das operative Ergebnis um 8%; der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn werde im gesamten Jahr um 5 bis 7% sinken, teilte das Unternehmen mit.
Besonders die Verlagssparte der Franzosen steckt offenbar in einer Krise: Der Umsatz sank im ersten Halbjahr von 975 auf 900 Mio euro, das operative Ergebnis sank um 30% auf 71 Mio Euro. Die Verlagsgruppe führt den Absturz auf die Abschwächung der Stephenie-Meyer-Attraktivität zurück – die Vampirromane hätten besonders bei der Hachette Book Group in den USA und Großbritannien im ersten Halbjahr 2010 die Erlöse beflügelt (11 Mio verkaufte Exemplare in diesem Zeitraum). Ohne diesen Sondereffekt seien die Erlöse in beiden Ländern im 1. HJ 2011 stabil ausgefallen.
Auf der digitalen Schiene weist Lagadère große Unterschiede zwischen den Ländern aus, in denen der Großverlag aktiv ist: In den USA lägen die Erlöse durch E-Books schon bei 20% des Gesamtumsatzes und in Großbritannien bei 8%. Durchschnitt in der gesamten Gruppe: 5,5%.
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