Trotz des laufenden Verfahrens vor dem Bundesgerichtshof erneuert der Übersetzerverband VdÜ sein Gesprächsangebot an die Verlage. „Ich glaube, es gibt eine Vertrauensbasis für weitere Verhandlungen“, erklärt der VdÜ-Vorsitzende Hinrich Schmidt-Henkel in einem buchreport-Interview.
In der vergangenen Woche hat der Bundesgerichtshof über fünf Klagen von Übersetzern gegen die Verlagsgruppe Random House verhandelt. Am Ende gingen die Beteiligten mit der dürren Ankündigung des Gerichts nach Hause, dass das mit Spannung erwartete Grundsatzurteil zur Höhe der Übersetzervergütungen voraussichtlich am 7. Oktober fallen wird.
In welche Richtung das Gericht tendiert, wurde im Verlaufe der Verhandlung nicht klar. „Aber egal wie es ausgeht: Auch ein Urteil des Bundesgerichtshofs wird uns nicht der Verpflichtung entheben, weiter mit den Verlagen zu verhandeln“, erklärt Schmidt-Henkel gegenüber buchreport.
Im vergangenen Jahr war bereits ein Versuch gescheitert, den Dauerstreit um die Übersetzerhonorare zu beenden: Die Mitgliederversammlung des Übersetzerverbandes lehnte einen von der VdÜ-Führung mit Vertretern der Verlage ausgehandelten Kompromiss („Berliner Modell“) ab.
„Trotzdem glaube ich, es herrscht Einigkeit in der Branche, dass die Verständigung eine gemeinsame Aufgabe ist“, sagt Schmidt-Henkel im buchreport-Interview; „ich glaube, es gibt eine Vertrauensbasis für gemeinsame Verhandlungen, und ich bin sicher, dass wir am Ende etwas Vernünftiges vereinbaren werden.“
Das Interview mit dem VdÜ-Vorsitzenden Hinrich Schmidt-Henkel erscheint am kommenden Dienstag im neuen buchreport.magazin Juli 2009.
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