Erstmals in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Buchmessen bleiben die Messehallen in Frankfurt und Leipzig wegen der Corona-Pandemie leer. Während Leipzig im März ganz kurzfristig gestoppt wird, hält die Frankfurter Buchmesse trotz zahlreicher Ausstellerabsagen bis wenige Wochen vorm Start an der Idee einer reduzierten Präsenzveranstaltung fest, bevor sie dann doch ins Digitale verlegt wird. Der zweistellige Mio-Verlust durch fehlende Stand- und Eintrittseinnahmen macht eine Sanierung mit Stellenstreichungen unumgänglich. Im Herbst 2021 soll in Frankfurt ein Präsenz-Anlauf erfolgen, die digitale Komponente aber fortan Bestandteil der Messe sein. Zuvor kann womöglich die in den Mai verschobene Leipziger Buchmesse zeigen, wie das funktionieren kann.
Branchen-Kommunikation digital herzustellen, ist auch die Herausforderung für nahezu alle weiteren Veranstaltungen des Jahres, wie Börsenvereins-Jahreshauptversammlung und Fachveranstaltungen: 2020 wird zum Jahr der Webcams und Video-Plattformen. Betroffen sind auch zahlreiche Lesungen. Autorinnen und Autoren fehlen damit wichtige Einnahmequellen, ein Hilfsprogramm für Soloselbstständige kommt spät.
Von findigen Buchhändlern über die Logistik bis zum Arbeitsplatz: buchreport blickt auf das Jahr 2020 zurück. Alle Themen 2020 finden Sie sukzessive hier im Überblick.
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