Die Corona-Krise und der damit verbundene Lockdown hat die Buchbranche natürlich getroffen. Übergreifend deutet sich an, dass viele Verlage und der Buchhandel die Krise leidlich gut überstehen werden. Umsatzausfälle sind teilweise erheblich, aber in der Krise zeigt sich auch der Erfindungsreichtum der Branche – und die Verlagerung auf Online-Kanäle.
Es gibt jedoch Bereiche der Branche, die spürbarer betroffen sind. Noten- und Musikverlage sind gemeint. Der Tagesspiegel berichtet von den Probleme, die beispielsweise der Schott-Verlag spürt.
Ohne Veranstaltungen gehen dem Verlag Leihgebühren für Noten verloren, zusätzlich bleiben auch Tantiemen aus der Aufführung gespielter Werke aus. Die werden bei urheberrechtlich geschützten Werken fällig, die bei Schott rund zwei Drittel der Auflage ausmachten, heißt es.
Die spezielle Sparte der Buchbranche leidet vielleicht auch unter ihrer Sonderstellung. Im Förderprogramm „Neustart Kultur“ seien sie eingangs gar nicht genannt worden, schreibt der Tagesspiegel. In Deutschland seien rund 1000 Musikverlage mit 2500 Mitarbeitern aktiv. Nachverhandlungen hätten dabei immerhin 2,5 Mio Euro für die Verlage, 10 Mio Euro für Urheber und weitere 4 Moi Euro für die Digitalisierung gesichert werden.
Wie wichtig jedoch Veranstaltungen und Aufführungen für diese Verlage sind, zeigt diese Zahl: 56% der Gesamteinkünfte generieren die Verlage durch sie. Diese Einnahmen fallen derzeit fast völlig weg.
Das bringt viele Verlage an den Rand der Insolvenz. Beim Bärenreiter-Verlag belaufe sich der Umsazt-Rückgang auf 40%, heißt es. Es liegt auf der Hand, dass derlei Zahlen nicht dauerhaft tragfähig sind.
Gewinner, wenn man so will, sind Verlage mit einem Fokus auf häuslicher Kammermusik. Die erlebe in Lockdown-Zeiten durchaus eine Belebung.
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