„Die neuerlichen Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie machen deutlich, wie wenig die Schulen in Deutschland für das so genannte Distanzlernen gewappnet sind“, fasst der Verband Bildungsmedien die aktuelle Lage zusammen. Rund 10,9 Mio Schülern und 820.000 Lehrkräften fehle der Zugang zu digitalen Inhalten der Bildungsmedienverlage.
Für den Präsenzunterricht sind die individuellen Verfahren der Länder zu Schulbuchzulassung, Lernmittelbudgets und Schulbuchlisten eingeübt, für den Digitalunterricht fehlt die Praxis, obwohl curriculare Bildungsmedien hier ebenso unverzichtbar seien, warnt der Verband. Doch ein Zugang zu den vielen tausend Produkten für jedes Schulfach und jede Schulart sei momentan in keinem der 16 Bundesländer gewährleistet. Insbesondere böten die meisten Länderplattformen keine Schnittstelle zu den Verlagsprodukten. Darüber hinaus fehlten weitgehend Beschaffungsstrukturen, Finanzierungswege und Budgets ebenso wie ein datenschutzkonformes Schüler- und Schul-ID-Management zur Lizenzverwaltung.
Dabei bieten die Verlage nach eigenen Angaben ein breites Portfolio digitaler Unterrichtsmaterialien an, das von E-Books in PDF-Form über digitale Produkte bis hin zu lehrplanbezogenen, reinen Onlineangeboten mit Möglichkeiten beispielsweise der Selbstkontrolle und des Teilens in Gruppen reicht, so Christoph Pienkoß, Geschäftsführer des Verbands. Den Umsatzanteil digitaler Bildungsmedien gegenüber analogen schätzt der Verband Bildungsmedien branchenweit derzeit auf nur 5 %.
Spezialisiert auf die Digitalisierung von Bildungsmedien hat sich auch der Schweizer Dienstleister Edupartner. Wie er Innovation begreift, erläutert CEO Jürgen Weder im kostenfreien pubiz-Webinar.
Mehr zum Bildungsmarkt auch im kommenden buchreport.magazin 3/2020 mit dem Schwerpunkt Bildung.
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