Auf seiner Mitgliederversammlung am 14. November 2020 hat der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL) seinen Vorstand neu gewählt – unter ungewohnten Bedingungen, denn die Versammlung fand erstmals in der 20-jährigen Geschichte des Berufsverbands ausschließlich online statt. Anlässlich ihrer Wiederwahl betont die 1. Vorsitzende Susanne Janschitz, dass der Verband den Innovationsschub aus der Corona-Krise nutzen und künftig verstärkt auf digitale Angebote für seine Mitglieder setzen will. Sie geht auch auf die gestiegene Bedeutung der Berufsverbände ein: In der Krise hat sich der VFLL als wertvolles Netzwerk für Soloselbstständige und als starke Interessenvertretung gegenüber der Politik erwiesen.
An der virtuellen Mitgliederversammlung beteiligten sich deutlich mehr freie Lektorinnen und Lektoren als an den bisherigen Präsenzversammlungen des Verbands. Susanne Janschitz freut sich über die rege Teilnahme: „Ich bin stolz auf unseren Verband, dass wir die Herausforderung einer virtuellen Veranstaltung gemeistert und damit so viele Kolleginnen und Kollegen erreicht haben. Solche digitalen Angebote machen es unseren Mitgliedern leichter, am Verbandsleben teilzunehmen und sich zu engagieren. Eine Aufgabe für die kommende Amtszeit wird deshalb der Ausbau dieser Angebote sein.“ Der VFLL hat in diesem Jahr flexibel auf die Krise reagiert und zum Beispiel viele seiner Weiterbildungsveranstaltungen erfolgreich ins Netz verlegt. Das Onlinelearning-Angebot, das auch Nichtmitgliedern offensteht, wird in den kommenden Monaten auf einer eigenen Plattform weiter ausgebaut. Außerdem wird es coronabedingt mehr virtuelle Netzwerktreffen und Online-offline-Hybridveranstaltungen geben. Susanne Janschitz erläutert: „Für viele Mitglieder ist es schwierig, zu den regelmäßigen Themenabenden unserer Regionalgruppen zu kommen, weil sie weite Anfahrtswege haben. Dank unserer Onlinetreffen werden sie jetzt stärker eingebunden – eine große Bereicherung des Verbandslebens.“
Berufsverbände gewinnen in der Krise an Bedeutung
Janschitz zieht ein weiteres Fazit aus der Corona-Krise: 2020 habe ein Schlaglicht auf die gestiegene Bedeutung der Berufsverbände für Soloselbstständige geworfen. „Als starker Berufsverband konnten wir unseren Mitgliedern im Krisenjahr viel Unterstützung bieten. Auf den verbandsinternen Plattformen gab es einen regen Austausch zu Strategien im Umgang mit der Covid-19-Pandemie und zu staatlichen Hilfen. Auch an den Umfragen zu den Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit freier Lektorinnen und Lektoren, die wir unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturrat durchgeführt haben, beteiligten sich viele Mitglieder. Darin, wie auch in der zunehmenden Zahl virtueller Veranstaltungen auf Regionalebene, spiegelt sich das Bedürfnis nach einem verbindlichen Miteinander in Krisenzeiten wider.“
20 Jahre kontinuierliche Verbandsarbeit – steigende Mitgliederzahlen
Die an die Mitgliederversammlung angeschlossene jährliche Fachtagung musste coronabedingt in diesem Jahr ausfallen, und die geplante große Jubiläumsparty wird ins nächste Jahr verschoben. Dabei hat der VFLL allen Grund zum Feiern: Seit 20 Jahren setzt sich der Verband kontinuierlich und erfolgreich für die Belange selbstständiger Textprofis ein. Dass viele diese nachhaltige Arbeit schätzen, zeigt die stetig wachsende Mitgliederzahl: Mehr als 1000 freie Lektor*innen sind derzeit unter dem Dach des VFLL organisiert.
Wertvolle persönliche und institutionelle Netzwerke
Ein Grund für die steigende Nachfrage nach einer Mitgliedschaft im VFLL ist für den neu in den Vorstand gewählten Dr. Markus Pahmeier der Wunsch nach guter persönlicher, aber auch institutioneller Vernetzung: „Kooperationen und Kontakte sind für uns Selbstständige essenziell, um die vielfältigen beruflichen Herausforderungen zu meistern. Als Verband arbeiten wir mit zahlreichen Partnern im Bereich Fortbildung zusammen, sind Mitglied in Gremien wie dem Beirat der Künstlersozialkasse oder dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Auf politischer Ebene pflegen wir einen intensiven Austausch mit Ministerien und Verbänden.“ Dieses Netzwerk weiter auszubauen und zu festigen, sieht Pahmeier als eine weitere, zentrale Aufgabe der kommenden Amtszeit.
Der alte Vorstand verabschiedet sich, der neue stellt sich vor
Der Vorstand des VFLL e. V. wird für zwei Jahre gewählt. Der Großteil der neuen Vorstandsmitglieder hat bereits eine oder mehrere Amtszeiten absolviert. Neben der 1. Vorsitzenden Susanne Janschitz (München) sind das: Claudia Lüdtke (Berlin), Dr. Ute Gräber-Seißinger (Bad Vilbel), Sabrina Kröll (Offenbach) und Georg-D. Schaaf (Münster). Melanie Willmann aus Berlin und Dr. Markus Pahmeier aus Lemgo sind neu im Vorstand. Sie lösen Inken Kiupel und Silja von Rauchhaupt ab, die nicht mehr zur Wahl antraten.
Über den VFLL
Der im Jahr 2000 gegründete VFLL feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen als Berufsverband für freiberuflich arbeitende Lektorinnen und Lektoren im deutschsprachigen Raum. Er kümmert sich um die beruflichen Interessen seiner mehr als 1000 Mitglieder, zu denen neben Lektorinnen und Lektoren auch (Schluss-)Redakteure und Korrektorinnen zählen. Der VFLL setzt sich in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik für die wirtschaftlichen und sozialen Belange der freien Lektorinnen und Lektoren ein. Er ist Mitglied im Deutschen Kulturrat und in der Deutschen Literaturkonferenz. Den bei der Künstlersozialkasse (KSK) versicherungspflichtigen Lektorinnen und Lektoren kommt zugute, dass der VFLL sowohl im Beirat als auch im Widerspruchsausschuss der KSK vertreten ist. Seit 2016 ist der VFLL zudem Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
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