Steigt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die preisbewusste Nachfrage nach Taschenbüchern? So schlicht ist der Zusammenhang bekanntlich nicht, aber zumindest lässt sich fürs Krisenjahr 2009 festhalten, dass fürs Erste das Novitäten-Angebot im Taschenbuch deutlich wächst, wozu auch die April-Auslieferung ihren Teil beiträgt:
- Für diesen Monat hat die buchreport-Zählung 537 neue Taschenbücher ergeben, ein Ausreißer (+10%) gegenüber dem langjährigen Mittel.
- Weil die Auslieferungsrhythmen und -schwerpunkte von Monat zu Monat manchmal deutlich schwanken, ist die Jahresrechnung aussagekräftiger: Für die ersten vier Monate ergibt sich ein um immerhin 3% gewachsenes Angebot an Neuerscheinungen.
- Auch wenn aktuell bei den Sachbüchern eine Schüppe draufgelegt wurde 2, gilt, dass die Schere grundsätzlich auseinandergeht: Die Säule der von Januar bis April kumulierten Taschenbuch-Romane ist 6% höher als vor einem Jahr, die der Sachbücher ist 5% kürzer.
Signale eines Preisanstiegs sind noch relativ schwach
Der Durchschnittspreis der aktuellen April-Novitäten liegt mit 9,10 Euro gut 1% über dem des Vorjahresmonats, was zusammen mit den wechselhaften Entwicklungen der letzten Monate aber noch keine Trendwende beschreibt, dass etwa die lange konstanten Taschenbuch-Preise anziehen. Auffällig ist immerhin, dass die Preisgruppe unter 8 Euro 2009 mit signifikant weniger Titeln besetzt ist und dass es auch ein paar Titel mehr gibt, die oberhalb der 10-Euro-Schwelle kalkuliert sind. Diese leisen Veränderungen sind weiter zu beobachten.
Die Grundlage des monatlich erscheinenden buchreport-Taschenbuch-
Barometers sind die aktuell von den Verlagen abgerufenen Daten zu den Novitäten-Auslieferungen im Taschenbuch ohne Sonderausgaben.
aus: buchreport.express 14/2009
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