Im Schulmarkt wird weiter umgebaut. Neben der Franz Cornelsen Bildungsholding, seit Monaten mit Restrukturierungen und massivem Arbeitsplatzabbau befasst, bearbeitet jetzt auch die Westermann-Gruppe ihr Bildungshaus Schulbuchverlage: Zum Jahresende sollen in Braunschweig zwei Redaktionen abgewickelt werden. Betroffen sind die Bereiche gewerbliche und kaufmännische berufliche Bildung mit insgesamt ca. 20 Mitarbeitern, denen bereits gekündigt wurde.
Die redaktionellen Arbeiten werden nach Plänen der Geschäftsleitung künftig von der neuen Tochter Bildungsverlag Eins (Köln) mit übernommen. Den Verlag hatte Westermann im Frühjahr von der Infinitas Learning gekauft, ein vom Private-Equity-Investor Bridgepoint geführter internationaler Verlagsverbund, 2007 aus der ehemaligen Bildungssparte von Wolters Kluwer hervorgegangen.
Der Bildungsverlag Eins hat seine Wurzeln in den Verlagen Gehlen, Kieser und Stam, ist entsprechend auf Berufsschulinhalte spezialisiert und hat 2012 mit ca. 130 Mitarbeitern geschätzt 27 Mio Euro umgesetzt. In Köln stellen sich die Redaktionsmitarbeiter jetzt darauf ein, dass die Integration der Braunschweiger Programme mit dem vorhandenen Personal gestemmt werden muss.
Es wird darüber hinaus erwartet, dass auch Bildungsverlag-Eins-Geschäftsführer Wilmar Diepgrond sein Team reduzieren muss, denn das Gros der Kölner Verwaltungsaufgaben soll künftig von der Westermann-Zentrale erledigt werden. Die Gewerkschaft Verdi fürchtet, dass in Köln insgesamt sogar doppelt so viele Stellen wegfallen werden wie in Braunschweig. Rein rechnerisch würde dies bedeuten, dass die Übernahme des Bildungsverlags Eins durch Westermann ca. 60 Mitarbeitern den Job kostet.
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