Belletristik
Der dritte Teil der „Eragon“-Fantasysaga „Die Weisheit des Feuers“ (cbj) von Christopher Paolini setzt sich in der ersten Verkaufswoche an die Spitze der Bestsellerliste und verweist Buchpreisträger Uwe Tellkamp mit „Der Turm“ (Suhrkamp) auf Platz 2. Auf Platz 19 steigt „Der Afrikaner“, der letzte ins Deutsche übersetzte Roman von Nobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio ein. Der Autor erzählt in diesem Buch von der Faszination des exotischen Kontinents und davon, wie er zum ersten Mal seinem Vater begegnete, der als Tropenarzt in Nigeria Lepra und Sumpffieber kurierte. Hanser hatte nach Bekanntgabe des Laureaten mit 20000 Exemplaren nachdrucken lassen.
Anklopfer der Woche
In seinem Roman „Die Möwe“ schildert der 1989 verstorbene Sándor Márai die folgenreiche Begegnung zwischen einem Ministerialbeamten und einer geheimnisvollen jungen Frau 1943 in Ungarn. Piper hat das Buch, das auf Platz 61 anklopft, in einer neuen Übersetzung herausgebracht.
Sachbuch
„Türken sind anders, Deutsche aber auch“, behauptet die islampolitische Sprecherin der SPD, Lale Akgün, die mit ihrem Buch „Tante Semra im Leberkäseland“ zum interkulturellen Dialog beitragen will (Krüger, Platz 13). Auf Platz 25 titelt Markus Breitscheidel „Arm durch Arbeit“ (Econ). Der Autor berichtet, wie er ein Jahr lang als Hartz-IV-Empfänger und Leiharbeiter stigmatisiert und gemobbt wurde und trotz Vollzeitarbeit nicht genug Geld zum Leben verdienen konnte.
Anklopfer der Woche
Hans-Werner Sinn, just aufgefallen durch eine eigenwillige Interpretation der Finanzkrise, will in seinem Buch „Das grüne Paradoxon“ (Econ, Platz 51) die Annahme widerlegen, wir Deutschen könnten durch sparsamen Ölverbrauch der Klimakatastrophe Einhalt gebieten.
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