Während sich die meisten Publikumsverlage aktuell bemühen, ihre E-Books bei den großen Shops von Apple & Co. hochzuladen, forciert Droemer Knaur auf eigene Faust das Endkundengeschäft. Am 1. Oktober startet der Münchner Verlag das rein digitale Imprint neobooks.com.
Mit dem Profil des Portals sieht sich Droemer als Pionier unter den deutschen Publikumsverlagen:
- Autoren können ihre Texte – auch während des Entstehensprozesses hochladen und bei Verlagsmitarbeitern und Community zur Diskussion stellen.
- Vierteljährlich soll durch den Verlag und die Nutzer ein Autor gekürt werden, dessen Text als E-Book oder Knaur Taschenbuch veröffentlicht wird.
- In einem zweiten Schritt soll das Portfolio um Selfpublishing-Funktionen erweitert werden: Kostenlos können die Nutzer ihre Titel als Epub, PDF oder Livebook vertreiben und bis zu 70% der Verlagserlöse kassieren.
- Vertriebspartner ist die Holtzbrinck-Schwester buecher.de
Für den Verlag sollen sich neben der Stärkung der Marke im Internet und der Endkundenbindung Vorteile im herkömmlichen Verlagsbetrieb ergeben:
- Der Workflow zum Abtragen des Bergs unverlangt eingesandter Manuskripte soll mit Hilfe der neobooks-Nutzer vereinfacht werden.
- Bei der Autorenakquise für Print-Titel will der Verlag sich künftig im eigenen Online-Fundus bedienen.
Digitale Produkte erforderten andere Strukturen in Akquise, Produktmanagement und Vertrieb als Printprodukte, dieser Entwicklung werde mit neobooks Rechnung getragen, begründet Geschäftsführer Christian Tesch die Online-Offensive des Verlags.
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