Der Hamburger Kinderbuchverlag Oetinger feierte kürzlich sein 70-jähriges Bestehen. Anna Gröhn hat für die „taz“ mit Geschäftsführerin Silke Weitendorf gesprochen, die auf die langjährige Verlagsgeschichte zurückblickt.
1946 begann Friedrich Oetinger mit dem Verlegen, bereits 1948 brachte er es auf rund 100 Veröffentlichungen. Ein entscheidender Wendepunkt war die Reise nach Schweden im Jahr 1949, wo er in Sandbergs Buchhandel in Stockholm auf Pippi Langstrumpf und kurz darauf auf Astrid Lindgren stieß, erzählt Anna Gröhn.
Seitdem hat sich viel getan: Schon in den 1970er und –80er-Jahren brachte Oetinger Schallplatten und Kassetten heraus, in den 90ern folgten CD-ROMs, dann DVDs, CDs und E-Books. Heute setzt Oetinger u.a. auch auf Kinderbuch-Apps. „Wir haben gemerkt, dass das Digitale das Gedruckte befruchtet – und andersherum“, sagt Silke Weitendorf. Dennoch stellt das Digitale auch eine Konkurrenz dar: Seine Sachbuchreihe hat Oetinger eingestellt, Wikipedia ist einer der Gründe.
Themen, Sprache und Buchhandelsstruktur hätten sich über die Jahre verändert und Einfluss auf den Verlag ausgeübt, sagt Weitendorf.
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