Die größte Herausforderung für Verlage im digitalen Zeitalter: Prioritäten setzen. Sagt Ken Michaels, COO der Hachette Book Group in den USA. Die Verlage stünden gleich mehrfach unter Druck: Sie müssten in den digitalen und Print-Bereich investieren, wodurch die Komplexität des Geschäfts – und vor allem das Risiko der Investitionen – maßgeblich erhöht werde. „Im digitalen Zeitalter verändern sich die Investments radikal. Und damit ändern sich auch die Verlage, die – bei niedrigeren Gewinnmargen und geringerem Cashflow – nicht mehr alles auf eigene Faust machen können“, erklärt Michaels im Videointerview mit buchreport.de.
Michaels‘ Ratschlag: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kompetenz und suchen Sie sich für den Rest gute Partner. Ein Ansatz, der bei Hachette dazu geführt hat, dass sich die Verlagsgruppe beispielsweise für die Überwachung von Piraterie und das hauseigene E-Mail-System Dritt-Software ins Haus geholt hat.
„Software as a Service“ (SAAS) heißt das Modell, bei dem der Servicegeber die komplette IT-Administration und weitere Dienstleistungen wie Wartungsarbeiten und Updates übernimmt und sich der Servicenehmer auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Hachette will dieses Verfahren nicht nur als Kunde nutzen, sondern künftig selbst Software für andere Verlage entwickeln.
Wie sich der GRIN-Verlag aktuell in Deutschland als SAAS-Anbieter aufstellt, ist im aktuellen buchreport.magazin 8/2012 (hier zu bestellen) zu lesen. Außerdem ein Interview mit Beate Kuckertz, Verlegerin bei dotbooks, dem ersten Verlag, der auf mit der GRIN-Technik arbeitet.
Kommentar hinterlassen zu "Verlage werden zu Software-Entwicklern"