Die Verlagsgruppe Beltz kündigt ihre Mitgliedschaft im Stifterrat der Stiftung Lesen. Auslöser war laut einer Mitteilung die von der Stiftung Lesen geplante großflächige Buch-Verschenkaktion mit Amazon, die seit ihrem Bekanntwerden – insbesondere vom unabhängigen Buchhandel – kritisiert wird.
Amazon will zusammen mit der Stiftung Lesen zum Weltkindertag im September 1 Mio eigenproduzierte Märchenbücher verschenken. Diese Aktion sei ein „einfacher und wenig phantasievoller großer Wurf”, meint Beltz-Verlegerin Marianne Rübelmann. Und weiter: Mit dieser Aktion entferne sich die Stiftung von ihrem Ansinnen, Aktionen zwischen Verlagen und Handel zu fördern, für Kindergarten und Schule Unterstützung in der Lesevermittlung zu bieten oder als Vermittlerin und Ansprechpartnerin für politische Entscheider zu dienen. „Wir sind vor Jahren aus voller Überzeugung in den Stifterrat der Stiftung Lesen eingetreten. In der Vergangenheit hat Beltz mit der Stiftung gut zusammengearbeitet, das geplante Vorhaben entfernt sich aber stärker als bisher von unserer Priorität, den inhabergeführten Handel zu respektieren und zu fördern.”
Beltz hat zudem angekündigt, die frei werdenden Mittel künftig zu nutzen, um Buchhandlungen bei der Leseförderung in Kindertagestätten oder Schulen zu stärken.
Märchenbuch-Aktion von Amazon: Reaktionen und Hintergründe
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