Am 1. Oktober erscheinen die ersten drei Bände der neuen, hochwertig gestalteten Lyrikreihe Edition ReVers. In zweisprachigen und in zwei Farben (Gold/Schwarz) illustrierten Ausgaben mit offener Fadenheftung stellt der Berliner Verlag ausgewählte Gedichte von Wladimir Majakowski, Konstantínos Kaváfis und Wilfred Owen in deutscher Erstübersetzung vor. Für 2015 kündigt das Verlagshaus J. Frank | Berlin Gedichte der brasilianischen Lyrikerin Hilda Hilst (1930-2004) und des englischen Schriftstellers Siegfried Sassoon (1886-1967) an.
„Mit der Edition ReVers wenden wir uns internationalen Dichter_innen der Vergangenheit zu, die ein ganz besonderes poetisches Potential für die Gegenwart haben. Wir freuen uns sehr, mit Majakowskis Langgedicht ‚Der fliegende Proletarier‘ eine echte Entdeckung gemacht zu haben und diesen eindrucksvollen Text erstmals auf Deutsch veröffentlichen zu können. Auch die Hidden Poems von Kaváfis und zahlreiche Gedichte von Owen legen wir in unserer Reihe in deutscher Erstübersetzung vor. Für die Übertragungen haben wir die Gegenwartsautoren und -lyriker Jan Kuhlbrodt und Boris Preckwitz gewinnen können, die eine ganz eigene literarische Stimme haben. Ein wesentlicher Aspekt der Reihe sind zudem die Illustrationen: Die Illustrator_innen stellen sich den Texten, entwickeln künstlerische Positionen zu ihnen und entwerfen eine kontemporäre Bildsprache, die Leser_innen erste Zugänge eröffnen“, so Johannes CS Frank, Andrea Schmidt und Dominik Ziller, die Verleger_innen vom Verlagshaus J. Frank | Berlin.
Eröffnet wird die Edition ReVers mit Wladimir Majakowskis „Der fliegende Proletarier“. Das Lang¬gedicht ist in der russischen Gesamtausgabe enthalten, fand aber keine Aufnahme in die beiden deutschen Gesamtausgaben. Das Gedicht ist über weite Strecken in einem atemlosen Telegrammstil abgefasst. Majakowski (1893-1930) setzt Verfahren ein, die er aus sozialistischer Werbesprache, dem Agitprop der Plakatkunst und den Szenenbeschreibungen seiner Film-Scripts entwickelte. Boris Preckwitz hat Majakowski aus dem Russischen ins Deutsche übertragen, Jakob Hinrichs die Ausgabe illustriert, das Nachwort ist von Jan Kuhlbrodt.
Konstantínos Kaváfis Gedichte „Im Verborgenen“, die u. a. die Homosexualität des griechischen Dichters thematisieren, versteckte Kaváfis (1863-1933) bei Freunden und Liebhabern. Die Hidden Poems wurden in Griechenland erst Anfang der 1990er Jahre veröffentlicht. Für das deutschsprachige Publikum werden sie jetzt zum ersten Mal zu lesen sein. Jorgos Kartarkis und Jan Kuhlbrodt haben die Texte übersetzt, Anja Nolte hat sie zeichnerisch kommentiert und interpretiert. Das Nachwort ist vom brasilianisch-Berliner Autor Ricardo Domeneck.
Wilfred Owen gilt als der wichtigste War Poet, seine Gedichte zählen zum kulturellen Gedächtnis Großbritanniens. Im deutschsprachigen Raum ist Owen hingegen kaum bekannt. In seinen Gedichten gibt der vier Tage vor Ende des Ersten Weltkrieges getötete Dichter Einblicke in das Grauen des Krieges und zeigt, wie Krieg Individuum und Gesellschaft prägt und verändert. Mit „Die Erbärmlichkeit des Krieges“ erscheinen die gesammelten Gedichte von Wilfred Owen (1893-1918) erstmals auf Deutsch. Erweitert wird die Ausgabe durch ausgewählte Briefe Owens. Johannes CS Frank hat die Texte übersetzt und ein Nachwort beigesteuert. Andrea Schmidt ist die Illustratorin des Bandes.
„poetisiert euch“ – lautet das Motto des Verlagshaus J. Frank | Berlin. 2015 wird der Independent-Verlag aus Prenzlauer Berg seinen 10. Geburtstag feiern. Schwerpunkte des Verlages liegen auf Gegenwartslyrik, Kurzprosa und dem Zusammenspiel von Illustration und Text.
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