Im digitalen Zeitalter treten die Formate allmählich hinter die Inhalte zurück. Während hierzulande Random House und Lübbe unter den Publikumsverlagen die Emanzipation vom Medium Buch besonders konsequent forcieren, setzt Penguin in Großbritannien die stärksten Akzente. Ziel: von E-Books bis Fernsehsendungen alles abdecken.
Der „Bookseller“ zitiert Penguin-UK-CEO Tom Weldon, der ankündigte, dass Penguin Allianzen mit Firmen aus der Unterhaltungsindustrie anstrebe, um einen „360-Grad-Ansatz“ anzustreben. Weldon verweist auf verschiedene neue Aktivitäten:
- Penguin Ventures: eine Tochter, deren Kooperationen u.a. mit Kinderbuchverlagen neue Geschäftsfelder erschließen sollen; mindestens 15% der Erlöse sollen bereits in diesem Jahr aus dieser Sparte stammen.
- Die Partnerschaften sollen sich über die Bereiche Fernsehen, Spiele, Apps und Merchandising erstrecken.
- Penguin Live: Das Angebot an eigenen Events wie Lesereihen soll ausgebaut werden.
Weldon führt die guten Zahlen, die Penguin gerade für das vergangene Jahr vorgelegt hat, auf die Diversität der Aktivitäten zurück:
- Der Umsatz stieg 2012 nach vorläufigen Berechnungen um 1% auf 1,05 Mrd Pfund.
- Der Gewinn sank um 12%, das operative Ergebnis lag bei 98 Mio Pfund.
- Den digitalen Marktanteil taxiert Penguin auf 17,5% (wetweit) bzw. 30% (USA).
- Die Konzernmutter Pearson wies dagegen ein Umsatz-Plus von 5% auf 6,1 Mrd Pfund aus, während der Gewinn um 1% auf 936 Mio Pfund sank.
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