Nachdem die ersten Verlage angekündigt haben, ihre Bücher nicht mehr bzw. nur noch in Ausnahmefällen einzuschweißen, plädiert jetzt auch der Verleger-Ausschuss im Börsenverein für das Ende der Einschweißfolie.
Angestoßen hat die Idee Bonnier-Deutschland-CEO (und Verleger-Ausschuss-Mitglied) Christian Schumacher-Gebler, der im Herbst angekündigt hatte, Hardcover nicht mehr in Plastikfolie zu verpacken. In einem ersten Test innerhalb der Gruppe wurde der neue Krimi „Muttertag“ von Ullstein-Bestsellerschreiberin Nele Neuhaus ohne Einschweißfolie in den Handel gebracht. Die Frühjahrs-Hardcover will die Verlagsgruppe dann komplett ohne Folie in den Markt bringen. Auch Delius Klasing, Matthes & Seitz Berlin, Wachholtz, der Kunstanst!ter Verlag sowie die Verlage Das kulturelle Gedächtnis und Walde + Graf haben in den vergangenen Tagen angekündigt, die meisten ihrer Bücher künftig nicht mehr einzuschweißen.
Auch der Verleger-Ausschuss im Börsenverein plädiert für den Verzicht auf die Plastikfolie: „Die Verunreinigung der Weltmeere durch Plastikabfälle ist eine drängende Herausforderung für den Handel. Die deutsche Verlagsbranche sollte verstärkt einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten”, heißt es in einer Mitteilung. Der Ausschuss fordert Verlage daher dazu auf, Bücher soweit wie möglich ohne Einschweißfolien in den Handel zu geben.
„Der Buchhandel hat die Abgabe von Plastiktüten bereits deutlich reduziert. Nun sind die Verlage gefordert”, sagt Nadja Kneissler, Vorsitzende des Verleger-Ausschusses. „Wir appellieren an alle Verlage, bei Neuproduktionen soweit wie möglich auf Einschweißfolien zu verzichten.“ Da die Buchkäufer sich daran gewöhnt hätten, originalverpackte Bücher zu bekommen, sei jetzt im Handel Aufklärungsarbeit gefordert: „Wir bitten daher den Buchhandel, den Kunden die Hintergründe des Verzichts deutlich zu machen, um vermehrte Remissionen zu vermeiden.“
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