Vito von Eichborn, Mitgründer des Eichborn Verlags, ist laut übereinstimmenden Medienberichten gestorben. Das berichten „Deutschlandfunk Kultur” und der „Norddeutsche Rundfunk” unter Verweis auf Familienkreise. Demnach ist Vito von Eichborn am Montag in Malente (Schleswig-Holstein) im Alter von 79 Jahren gestorben.
Vito von Eichborn hatte eine bewegte Verlags-Karriere: Geboren am 7. Dezember 1943 in Hundisburg/Magdeburg, absolvierte er zunächst ab 1968 ein Volontariat beim „Göttinger Tagblatt” und arbeitete dann 1970/71 als Redakteur beim Kölner „Express”. Seine Buch-Karriere startete er 1973 als Lektor beim Fischer Taschenbuch Verlag. Dazu schreibt er auf der Website seines Vitolibro Verlags: „Am liebsten und lehrreichsten war mir die von mir erfundene Reihe „Mein Lesebuch“, mit Fichte und Böll, von der Grün und Andersch, dem anstrengenden Kempowski etc.”
1980 gründete er dann mit Matthias Kierzek, dem Inhaber der Fuldaer Verlagsanstalt, den Eichborn Verlag. Dieser wuchs sukzessive und deckte ein breites Spektrum ab, zu den Autoren zählte u.a. der Cartoonist Walter Moers. 1989 wanderte zudem „Die Andere Bibliothek” ins Portfolio – finanziert aus den Erlösen des „Kleinen Arschloch“ von Moers. 1994 verkaufte Vito von Eichborn schließlich nach Differenzen über die Zukunft des Verlags seine Anteile an Matthias Kierzek, arbeitete aber noch bis 1996 für das Haus weiter.
1997 wurde er dann zunächst Geschäftsführer bei Rotbuch Verlag/Europäische Verlagsanstalt, bevor er 1999 für die Senator AG den Europa Verlag (Müchen) kaufte und nach Hamburg umsiedelte. Nach dem Konkurs zunächst von Senator 2004 und später auch vom Verlag arbeitete Vito von Eichborn fortan freiberuflich als Herausgeber, Lektor sowie Literaturagent und Autor. Zudem gründete er den Verlag Vitolibro, in dem zuletzt schwerpunktmäßig Regionalia erschienen.
Der Eichborn Verlag gehört seit 2011 zu Bastei Lübbe. Er trägt bis heute den Namen von Vito von Eichborn.
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