Verlegerin von Actes Sud ist Frankreichs neue Kulturministerin

Frankreichs Buchbranche hatte in den vergangenen Jahren meist einen guten Draht zum Pariser Kulturministerium. Stets standen die Belange von Sortimentern und Verlegern weit oben auf der Agenda der zuständigen Regierungsmitglieder: Besonders Aurélie Filipetti (2012–2014), aber auch deren Nachfolgerin Fleur Pellerin sowie zuletzt Audrey Azoulay stießen Gesetze an, initiierten Förderfonds und Aktionen für die Buchwelt.

Ab sofort sind die Interessen der Branche in der Regierung noch präsenter, denn ins Kabinett Philippe ist mit Françoise Nyssen eine Verlegerin eingezogen. Der Tochter des Gründers von Actes Sud wurde vom neuen Präsidenten Emmanuel Macron überraschend das Amt der Kulturministerin angetragen. Die Leitung des Verlags hat Nyssen an ihren Ehemann Jean-Paul Capitani abgegeben, um sich der neuen Aufgabe zuzuwenden.

Einige Eckpfeiler ihrer politischen Agenda stehen bereits, unter anderem:

• Nyssen soll das kulturelle Erbe Frankreichs erschließen und schützen.
• Sie soll mehr Bürgern Zugang zum kulturellen Leben verschaffen und die künstlerische Ausbildung fördern.
• Lokale Kulturinitiativen und Veranstaltungen sollen staatlich unterstützt und Kooperationen auf kommunaler und nationaler Ebene erreicht werden.