Mit verlässlichen Zahlen tun sich die Chinesen erfahrungsgemäß schwer, aber zur Pekinger Buchmesse im August (s. Kasten) sind Größenordnungen zur staatlich kontrollierten Buchbranche herausgelassen worden. Für 2016 hat OpenBook, das chinesische Gegenstück von Nielsen BookScan (jetzt NPG BookScan), einige (geschätzte) Kerndaten veröffentlicht:
- Das Umsatzvolumen des gesamten chinesischen Buchmarktes wird umgerechnet zwischen 16 und 19 Mrd Euro taxiert.
- Das am stärksten wachsende Marktsegment sind Kinder- und Jugendbücher, die ca. 2,2 Mrd Euro beigesteuert haben (zum Vergleich: 2006 wurde ein Volumen von 260 Mio Euro genannt).
- Den Buchhandelsumsatz ordnet OpenBooks zwischen 9,5 und 11 Mrd Euro ein, basierend nicht nur auf Daten von über 3100 Standorthändlern, sondern auch von Online-Händlern wie Alibaba.
Beijing International Book Fair wird immer internationaler
Die führende Buchmesse Chinas und eine der wichtigsten Lizenzmessen im asiatischen Raum ist die Beijing International Book Fair schon seit Jahren. Mehr und mehr gewinnt die Großveranstaltung in der chinesischen Metropole Peking, die am 27. August nach fünftägiger Dauer zu Ende gegangen ist, aber auch international an Bedeutung:
- Über 2500 Aussteller aus 89 Ländern haben an der 24. Auflage teilgenommen.
- Mit mehr als 300.000 Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt.
- Auch die Zahl der Lizenzabschlüsse durch chinesische Verlage war mit 5262 so hoch wie nie zuvor.
- Ähnlich wie Frankfurt und die London Book Fair wächst das Konferenzangebot als Ergänzung zur Bücherschau stetig weiter.
- Einer der größten und bestbesuchten Schwerpunkte war das dynamisch wachsende Kinder- und Jugendbuch, dem eine der größten der insgesamt sieben Messehallen gewidmet war.
- Auch in diesem Jahr war die Frankfurter Buchmesse mit einem Gemeinschaftsstand vor Ort, den das Buchinformationszentrum (BIZ) Peking organisiert hatte.
- 21 Verlage von Cornelsen und Klett bis zu Tessloff und die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Stuttgart waren dabei.
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