Im Kontext des Medienbruchs kommen Darreichungsformen und Vertriebskanäle auf den Prüfstand: Die Möglichkeiten der Digitalisierung verändern Verlage zu Content-Schmieden mit neuen Arbeitsprozessen. Obwohl sich mit
E-Books im Publikumsbereich gemessen am Gesamtvolumen der Branche noch keine signifikanten Umsätze generieren lassen, bringt der Perspektivmarkt jetzt beschleunigt Prozesse in Bewegung.
Ein Blick in die Werkstätten:
- Auf der technischen Ebene der Herstellung sind in den meisten Verlagen die Voraussetzungen für die unterschiedlichen Angebotsformen geschaffen.
- Jetzt werden in Publikumsverlagen Strukturen aufgebaut, Programme auch ohne den Ausgangspunkt Buch zu entwickeln. Ein Beispiel ist Bastei Lübbe mit der Einrichtung eines gesondert positionierten Lektorats, das Inhalte speziell für die digitale Verwertung konzipiert.
Die Bandbreite der Strategien, die in den Verlagen zur Anwendung kommen, reicht von der Übernahme des gedruckten Inhalts in Form einer virtuellen Buchsimulation bis hin zur Entwicklung völlig neuer E-Book-Typen, die andere elektronische Informations- oder Unterhaltungsformen integrieren.
Ein nicht zu vermeidendes Risiko bleibt: Die Verlage sind gezwungen, in den Aufbau von Abteilungen und in Produkte für den Zukunftsmarkt zu investieren. Der Zeitpunkt, an dem sich das Engagement in Form von satten Gewinnen auszahlt, ist aber nicht in Sicht.
Mehr zum Thema lesen Sie im aktuellen buchreport.express 35/2011 (erscheint am 1.9.2011).
Kommentar hinterlassen zu "Vernetztes Denken"