Am kommenden Mittwoch (10.04.2013) strahlt arte ab 21.50 Uhr die 51-minütige Dokumentation „Kafka – Der letzte Prozess“ aus. Geschildert wird die Odyssee der Handschriften Franz Kafkas seit dessen Tod im Jahr 1924.
Das Werk des jüdischen Schriftstellers (dazu gehören u.a. „Der Prozess“, „Das Urteil“ und „Die Verwandlung“) zählt heute unbestritten zum Kanon der Weltliteratur. Ein Großteil dessen wurde erst nach Kafkas Tod – und gegen seinen letzten Willen – von dem befreundeten Schriftsteller Max Brod veröffentlicht.
Seither ist Abenteuerliches passiert: In einem Koffer aus Prag vor den Nazis nach Israel gerettet, verstaubt in einer heruntergekommenen Wohnung in Tel Aviv, bewacht von Dutzenden Katzen und einer exzentrischen Frau – das ist das Schicksal der handschriftlichen Manuskripte und Dokumente von Franz Kafka. Dazwischen wurde sein Werk mehrfach verschenkt, vererbt, teilweise versteigert und in verschiedensten Safes deponiert. Die hitzige Debatte um Kafkas Nachlass, bei der es um Millionen Euros geht und die zu politischem Gerangel zwischen Israel und Deutschland führte, ist verworren. Komponisten, Biografen, Rechtsanwälte, Experten, Erben, Autoren und Forscher wollen wissen, wo Kafkas Erbe versteckt ist, wem es gehört und wer es zuerst lesen darf. Im Oktober 2012 verfügte ein Gericht in Tel Aviv, dass der Nachlass an die israelische Nationalbibliothek gehen soll. Damit entschied die Richterin auch gegen die Ansprüche des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Das ist das vorerst letzte Kapitel dieser Geschichte. www.arte.tv
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