Auf der Onlineseite der „Wirtschaftswoche“ schimpft der Trigema-Chef Wolfgang Grupp (Foto: Trigema) über die Bischöfe, die sich angesichts ihres unternehmerischen Misserfolgs „aus der Verantwortung stehlen und die Schäden der Allgemeinheit aufbürden: den Steuer- und den Beitragszahlern in der gesetzlichen Sozialversicherung, die nun Insolvenzausfall- oder Arbeitslosengeld bezahlen müssen.“
Er kritisiere dies nicht nur als Katholik, sondern als „Verfechter einer Marktwirtschaft, in der Versager und Gierige gefälligst für ihre Entscheidungen haften sollen.“
Grupp glaubt, dass die weit verbreitete (Weltbild-)Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), eine solche „Verantwortungslosigkeit“ fördere. Bei seiner Firma Trigema, mit der Rechtsform des Eingetragenen Kaufmanns (e. K.), „würden die Banken und sonstigen Gläubiger sich von mir alles holen, respektive was sie von meinem Vermögen bis auf einen kleinen nicht pfändbaren Rest holen können.“
Als Konsequenz schlägt Grupp vor, die Einkommenssteuer zu erhöhen, wobei diejenigen, die persönliche Haftung übernehmen, einen 50%-Einkommenssteuerrabatt gewährt bekommen sollen.
In der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ kritisiert der Ex-Benediktinermönch und heutige Unternehmensberater Anselm Bilgri (Foto: privat) den Rückzug der Kirche und deren Angst vor dem Wirtschaften: „Jede Pfarrei ist ein kleines Unternehmen, und jedes Kloster ist auch ein Wirtschaftsbetrieb, also muss sich die Kirche ökonomisch betätigen.“ Wichtig sei, dass sie dabei „verantwortlich handelt und als Unternehmer glaubwürdig bleibt.“
Bis vor elf Jahren habe Bilgri die Wirtschaftsabteilung des für sein Bier berühmten Klosters Andechs am Ammersee geleitet.
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