Stabile Umsatzzahlen, aber leichte Verschiebungen bei den Vertriebswegen: Während der Onlinehandel 2018 erwartungsgemäßig zulegen konnte, hat der Sortimentsbuchhandel leicht Marktanteile verloren, vermeldete der Börsenverein bei seiner traditionellen Wirtschafts-Pressekonferenz.
Online-Marktführer Amazon kann demnach aktuell nicht mehr in größerem Maße zulegen. Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller konstatierte aber Wachstum im Online-Geschäft der stationären Buchhandlungen. Das Online-Geschäft seiner Regionalkette Osiander beispielsweise wachse zweistellig, insbesondere der Click-&-Collect-Service verzeichne „extrem große Steigerungsraten”, so Riethmüller.
Verglichen mit anderen Einzelhandelsbranchen sei der Buchhandel, der getrieben von Amazon auch als erste Branche im Onlinehandel aktiv geworden sei, ein Schrittmacher in der Verknüfung von Online- und stationärer Schiene. Probleme sieht Riethmüller eher an anderen Stellen: „Den stationären Buchhandel beschäftigen weiterhin steigende Mieten, die allgemeine Innenstadtentwicklung und Probleme bei der Nachfolgesuche.”
Direktgeschäft der Verlage im Minus
Der Branchenumsatz von 9,13 Mrd Euro (2018) verteilt sich laut Börsenverein aktuell wie folgt auf die einzelnen Vertriebswege:
Zentrale Erkenntnisse:
- Der stationäre Buchhandel bleibt mit einem Umsatz von insgesamt 4,27 Mrd Euro (46,8%) der wichtigste Verkaufskanal für Bücher, hat gegenüber Vorjahr aber leicht Marktanteile eingebüßt (2017: 47,1%).
- Der Internetbuchhandel konnte seinen Umsatz dagegen um 4% auf 1,78 Mrd Euro steigern. Er kommt jetzt auf einen Marktanteil von 19,5% (2017: 18,8%).
- Das Direktgeschäft der Verlage, geprägt vor allem durch die Wissenschafts- und Fachverlage, verzeichnete nach dem Stagnationsjahr 2017 rückläufige Umsätze – um 1,2% auf 1,92 Mrd Euro. In puncto Marktanteil liegen sie mit 21% (2017: 21,3%) aber weiterhin leicht vorm Onlinehandel.
- Die Warenhäuser verlieren beim Buchverkauf weiter an Bedeutung.
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