Die weltweit größte Publikumsverlagsgruppe Random House verzeichnete im ersten Halbjahr einen Rückgang beim Umsatz und beim operativen Ergebnis. Hintergrund sind dem Bertelsmann-Zwischenbericht zufolge in erster Linie negative Wechselkurseinflüsse (der Großteil des Umsatzes wird in US-Dollar getätigt), „ein verschlechtertes Konsumklima in einigen Kernmärkten “ sowie steigende Fracht- und Marketingkosten.
Perspektivisch Herausgehoben wird die Digitalisierung des Geschäfts: „Auf dem US-Markt konnte Random House im ersten Halbjahr 2008 bereits mehr E-Books absetzen als im gesamten Vorjahr 2007, in Großbritannien baute Random House das digitale Geschäft mit neuen Service-Angeboten aus.“
Über die regionalen Märkte berichtet die Gruppe:
- In den USA stellte Random House im Berichtszeitraum 161 Buchtitel auf den Bestsellerlisten der „New York Times“; CEO Markus Dohle hatte allerdings im „manager magazin“ beklagt, dass die RH-Verlage nicht so viele Titel weit oben in den Bestsellerlisten platzieren konnten wie erhofft.
- Die Random House UK Group entwickelte sich besser als der Markt.
- Random House Mondadori setzte seit Januar mehr als eine Million gebundene Exemplare von Ken Folletts Roman „Un Mundo Sin Fin” in Spanien und Lateinamerika ab.
Die Club- und Buchhandelsgeschäfte der Direct Group, die sich nach der Neuordnung künftig nur noch auf die deutsch- und französischsprachigen sowie die südeuropäischen Länder konzentrieren werden, wiesen in diesen genannten Märkten im ersten Halbjahr einen nahezu konstanten Umsatz und ein operatives Ergebnis unter Vorjahr aus.
Die Clubs in Deutschland und Frankreich entwickelten sich stabil. Strategisch verfolgt die Direct Group weiter das Ziel, „die Wertschöpfungskette um die Clubs herum auszubauen (Eigenverlage, Buchhandel, Online, Distribution) sowie die Clubmitglieder und neue Kundengruppen mit einem erweiterten Produktangebot anzusprechen“.
Konzerngewinn verbessert
Weitere Befunde aus dem Zwischenbericht:
Bertelsmann insgesamt hat den Konzerngewinn im ersten Halbjahr 2008 deutlich gesteigert. Er erreichte 372 Mio € nach 51 Mio. € in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Bertelsmann-Vorstand traf in den ersten Monaten des Jahres weit reichende Portfolioentscheidungen, die das Wachstumsprofil
des Unternehmens verbessern.
Zum höheren Konzerngewinn trug vor allem die Verbesserung des Ergebnisses vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) bei. Das EBIT stieg im Berichtszeitraum in den fortgeführten Aktivitäten auf 637 Mio € nach 472 Mio € im ersten Halbjahr 2007, in dem hohe Sondereinflüsse angefallen waren. Das Operating EBIT betrug 681 Mio. € nach 739 Mio. € im Vorjahr. Bei der Umsatzentwicklung machten sich die anhaltende Dollarschwäche und die Konjunktur bemerkbar. Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten gab im Halbjahr um 1,2 Prozent auf 7,6 Mrd € (Vorjahr: 7,7 Mrd €) nach. Bereinigt um Portfolio- und Wechselkurseffekte stieg der Konzernumsatz um 1,4 Prozent.
Ergebnisse aus den Nicht-Buch-Sparten:
Die RTL Group verzeichnete im ersten Halbjahr einen nahezu konstanten Umsatz und einen leichten Rückgang beim operativen Ergebnis.
Gruner + Jahr gab beim Umsatz leicht nach, lag beim Operating EBIT jedoch
geringfügig über Vorjahr.
Arvato steigerte sowohl den Umsatz als auch das Operating EBIT.
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