Viel Expertenlob bekommen, ernüchternde wirtschaftliche Bilanz: Der Egmont-Ehapa-Verlag tritt im Bereich Graphic Novel stark auf die Bremse. „Wir reduzieren das Programm und haben uns einen Haltepunkt verordnet, um zu analysieren, wie wir in dem Segment weiter verfahren“, erklärt Alexandra Germann, Publishing Director in der Egmont-Geschäftsführung, auf Anfrage von buchreport.
Sie bestätigt damit einen entsprechenden Bericht des Berliner „Tagesspiegel“. Das Label Egmont Graphic Novel wurde 2013 aus der Taufe gehoben, bis dato sind 35 Titel erschienen. Graphic Novels wie „Hotel Hades“ von Katharina Greve erhielten viel Beifall in den Feuilletons und es gab auch andere Bestseller. Aber: „Wir müssen die wirtschaftlichen Aspekte ganz nüchtern betrachten. Die Auflagenzahlen lassen sich auf Dauer in der Form nicht darstellen“, so Germann .
Schwächelt der Vertriebspartner Buchhandel? „Ich denke nicht, dass es am Buchhandel liegt, denn die Präsenz der Graphic-Novel hat in den vergangenen Jahren ja stark zugenommen. Ich glaube vielmehr, dass dieses Medium tatsächlich noch nicht in der Leserschaft in Deutschland angekommen ist“, sagt Germann. Wie geht es weiter: Im Januar 2017 bringen die Berliner die Eigenproduktion „Krieg der Welten“ von Thilo Krapp in den Handel. Aufgeben will Egmont das Label nicht. „Dafür ist es zu gut angekommen“, betont Germann.
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