Amazons Image hat zwar unter der Leiharbeiter- und Wachdienstaffäre gelitten. Dass dem Internethandelsriesen aber massen- und dauerhaft die Kunden den Rücken kehren würden, ist laut einer Studie von Defacto Research & Consulting und der Bamberger Otto-Friedrich-Universität nicht der Fall. Der Online-Versender habe unter 39 führenden Unternehmen in sechs Branchen sogar die mit Abstand treueste Kundschaft. Zuvor hatten andere Untersuchungen hingegen eine Abwanderung beobachtet, speziell Buchkäufer zeigten sich sensibel und stationäre Buchhändler machten deutliche Umsatzsprünge in ihren Online-Shops aus (buchreport.de berichtete).
Wie auch immer: Der Onliner mit über 8,7 Mrd US-Dollar Umsatz in Deutschland (2012) muss sich derzeit verstärkt mit der Frage auseinandersetzen, wie er seine Kunden auch in Zukunft im Zeitwettlauf beliefern kann. Zum Jahresende wird der Internetversender in Deutschland neun Logistikcenter betreiben (hier die Übersicht). Die haben zwar noch gewisse Reserven, doch laut einem Bericht in der „Lebensmittel Zeitung“ wird es eng: „Amazon wird nicht umhin kommen, weitere Lager hier in Deutschland zu bauen und in Betrieb zu nehmen“, zitiert die Fachzeitung einen Logistikexperten.
Um die Kommissionierzeiten in den Lagern zu verkürzen, nutzt Amazon auf seinem Heimatmarkt USA fahrende Kleinroboter. Den Systemhersteller Kiva hatte Amazon im vergangenen Jahr gekauft. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ erwarten Experten, dass das Unternehmen die Roboter auch in Deutschland zum Einsatz bringen wird.
Schon lange ist amazon nicht in der Lage, seinen Kunden alle Bücher nach Erscheinen so schnell zuzustellen, wie sie im stationären Handel erhältlich sind, wie unsere Leser uns berichten. Der Mythos des optimalen Kundendienstes ist damit längt dahin – ob mit oder ohne Roboter.